Sorge um Grenzsicherheit nach neuem Überfall


Ein neuer Überfall von Extremisten hat in Israel Sorge um die Stabilität der Westgrenze zu Ägypten ausgelöst. Der Zwischenfall ereignete sich in einer an den Sinai grenzenden Wüstenregion. Kurz danach flog die israelischen Luftwaffe einen Angriff im Gazastreifen.

Israelische Soldaten sichern nach dem Anschlag an der Grenze zu Sinai eine Strasse in der Nähe von Beersheva

Israelische Soldaten sichern nach dem Anschlag an der Grenze zu Sinai eine Strasse in der Nähe von BeershevaBild: Keystone / AP
Drei schwer bewaffnete Extremisten drangen nach Angaben der israelischen Armee über die Sinai-Wüste auf israelisches Gebiet vor und eröffneten das Feuer auf eine Gruppe von Bauarbeitern, die an der Errichtung eines Grenzzauns zu Ägypten arbeiteten. Einem Armeesprecher zufolge feuerten die Angreifer auch eine Panzerfaust ab. Einer der Arbeiter, arabischer Israeli, wurde bei dem Überfall getötet. Herbeigeeilte Soldaten erschossen zwei der Angreifer.

Eine grossangelegte Suche nach weiteren Eindringlingen blieb Medienberichten zufolge ohne Ergebnis. Der Zwischenfall ereignete sich in einer von nur wenigen landwirtschaftlichen Genossenschaften besiedelten Wüstenregion bei Be’er Milka rund 30 Kilometer südlich des Gaza-Streifens.

Wenige Stunden nach dem Überfall wurden bei einem israelischen Luftschlag im islamistisch regierten nahe gelegenen Gaza-Streifen zwei Mitglieder der Gruppe Islamischer Jihad getötet. Nach Angaben der israelischen Armee bestand kein Zusammenhang zwischen beiden Vorfällen.

Verteidigungsminister Ehud Barak zeigte sich alarmiert von dem Überfall: «Wir erleben eine verstörende Verschlechterung bei der ägyptischen Sicherheitskontrolle über den Sinai», sagte Barak. Der Zwischenfall ereignete sich nur Stunden, nachdem sich die Islamisten in Ägypten zum Sieger der Präsidentenwahl ausgerufen hatten. «Wir warten auf das Wahlergebnis. Wer immer gewinnt, wir erwarten von ihm die Einhaltung aller internationalen Verpflichtungen einschliesslich des Friedensvertrages», sagte Barak.

Israel hatte 1979 mit Ägypten als erstem arabischen Staat einen historischen Frieden geschlossen und später die 1967 eroberte Sinai-Halbinsel an Ägypten zurückgegeben. Bereits im vergangenen August waren schwer bewaffnete Extremisten nahe der Touristenmetropole Eilat am Roten Meer über den Sinai nach Israel eingedrungen und hatten wahllos das Feuer auf vorbeifahrende Autos eröffnet. Dabei starben acht Menschen.

Als Reaktion auf die verschlechterte Sicherheitslage nach Ausbruch des Arabischen Frühlings, aber auch, um Tausende Armutsflüchtlinge vom Betreten des Landes abzuhalten, hat Israel damit begonnen einen mehr als 250 Kilometer langen Sicherheitszaun entlang der Sinai-Grenze von Eilat im Süden bis zum Gaza-Streifen zu errichten.



Kategorien:Sicherheit

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..