Rockmusik vs. Gebetsrufe


Rockmusik vs. Gebetsrufe

Fünfmal täglich ruft der Muezzin zum Gebet auf. Am Tag stört sich keiner daran, aber während der Nacht oder am frühen Morgen nervt der islamische Gebetsruf besonders diejenigen, die keine Moslems sind und schlafen wollen. Seit Jahren leidet das jüdische Wohnviertel in French Hill, Jerusalem, unter den lauten Gebetsrufen ihrer arabischen Nachbarn aus Isawiya. Aber nun haben die jüdischen Nachbarn beschlossen, den Spiess umzudrehen und den Moslems zu zeigen, was Lärmbelästigung um vier Uhr morgens bedeutet. Mit lauter Rockmusik in den frühen Morgenstunden wollen sich die jüdischen Nachbarn wehren. „Wenn der Muezzin um vier Uhr morgens sein Gebet ausschreit, so werden wir eine Stunde früher Musik abspielen“, sagte einer der lärmgeplagten Nachbarn gegenüber der Webseite nrg. „Damit wollen wir unseren moslemischen Nachbarn zeigen, was wir seit Jahren wegen der Gebetsrufe durchmachen. Das ist einfach nicht mehr auszuhalten!“ Anfänglich versprach der Muchtar (dt.: „Bürgermeister“) von Isawiya, die Gemüter auf beiden Seiten zu beruhigen. Er wollte mit den Muezzin reden und die Dezibel des Megafons niedriger stellen lassen. Aber nichts hat sich geändert. Vier riesengroßse Lautsprecher in Richtung Isawiya werden nun die Moslems frühmorgens aufschrecken lassen. Auf der jüdischen Seite war man sich anfänglich uneinig, welche Musik dafür passend wäre, chassidische oder vielleicht orientalische Musik. Schliesslich einigte man sich auf laute Rockmusik, was den Moslems vielleicht am ehesten zeigt, wie sehr die Menschen in French Hill unter dem Lärm leiden. In den israelischen Medien bezeichnete man dies als Kampf zwischen moslemischen und jüdischen Muezzins. Sollte die Taktik Erfolg zeigen, werden auch weitere jüdische Wohnviertel dieselben Methoden adoptieren, um die störenden Gebetsrufe aus den nahelegenden arabischen Dörfern zu unterbinden.



Kategorien:Gesellschaft

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