Es brennt in Nord und Süd und Israel hält die andere Wange hin


Es brennt in Nord und Süd

Südlich von Israel gibt es schwere Gefechte auf der Sinai-Halbinsel. Seit dem Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten im Jahr 1979 waren erstmals wieder ägyptische Boden- und Luftkräfte gemeinsam im Sinai im Einsatz. Diesmal gegen islamistische Terroristen der internationalen Al Qaida-Terrororganisation. Über 20 tote Terroristen meldete der ägyptische Rundfunk.

Andere ägyptische Quellen erzählen von etwa 2000 bewaffneten Mitgliedern der Terrorgruppe im Sinai. Einige von ihnen haben Anfang letzter Woche 16 ägyptische Grenzpolizisten erschossen und wollten mit zwei Panzerautos nach Israel eindringen. Israel erlaubte Ägypten nun dort fünf Kampfhubschrauber-Stationen zu errichten, um den Terror besser bekämpfen zu können. Auf der einen Seite ist Israel mit dem massiven Eingreifen der ägyptischen Armee im Sinai zufrieden, aber andererseits wird auch befürchtet, dass die ägyptischen Militärkräfte den Sinai nicht mehr verlassen werden oder sich jederzeit gegen Israel wenden könnten.

Gemäß dem Camp David-Friedensvertrag mit Israel dürfen auf der Sinai Halbinsel keine Panzer oder ägyptische Soldaten stationiert sein, nur Grenzpolizisten am Grenzzaun mit Israel. Die neue Situation in Ägypten ist riskant, denn Kairo hat die Kontrolle im Sinai absolut verloren und ist gegenüber Israel für Ruhe auf der nördlichen Sinai-Halbinsel und an der internationalen Grenze verpflichtet. Darüber hinaus hat der ägyptische Präsident Mohammed Morsi am letzten Mittwoch den Geheimdienstchef Murad Mufawi und den Gouverneur der nördlichen Provinz des Sinais, Abdul Wahab Mabruk, entlassen. Zum neuen Geheimdienstchef wurde Abdel Wahid Schehata nominiert. Der Grund: Mufawi widersprach Morsi, als er öffentlich zugab, dass er die israelischen Warnsignale nicht genügend ernstgenommen hatte. Der ägyptische Präsident betonte gleichzeitig, dass Ägypten keine Warnung für einen solchen Angriff von Israel bekommen hat, was somit eine Lüge war.

An Israels nördlicher Grenze ist es nicht weniger gefährlich. Israel, Russland, die USA, die syrischen Revolutionäre und internationale Terrororganisationen wollen um jeden Preis Hand an die chemischen Waffen und Raketen des Assad Regimes legen. Dies ist ein konstanter Wettkampf um die Macht, was die Geheimdienste der erwähnten Länder schwitzen lässt. Israels schlimmster Alptraum ist es, dass Al Qaida oder Hisbollah an die chemischen Waffen Syriens kommen. Wie im Süden so ist Israel auch im Norden in Alarmbereitschaft. Wäre das noch nicht genug, müssen sich Israels Kräfte auf den Golanhöhen für eine Massenflucht der Alawiten nach Israel vorbereiten.

Derweil ruft der radikale Hamasführer im Gazastreifen, Ismail Haniya, der täglich zum Krieg gegen Israel auf und den jüngsten Angriff aus dem Sinai lobte, hatte nichts dagegen, dass sein Schwager in einem israelischen Krankenhaus behandelt wurde. Vor vier Monaten, so die israelische Zeitung Jediot Achronot, begleitete seine Schwester Suhila Haniya ihren herzkranken Mann für eine dringende Behandlung in das Belinson Krankenhaus nach Petach Tikwa. Bei den israelischen Behörden baten sie dafür um eine dringende Genehmigung.

Am Erez-Grenzübergang am Gazastreifen wurden Haniyas Schwester und ihr Mann von einem israelischen Krankenwagen des Roten Davidsterns Magen David Adom abgeholt und blitzschnell mit Sirenen ins Krankenhaus gefahren. Ein Woche lang, bis sein Zustand sich wieder stabilisierte, wurde Haniyas Schwager im israelischen Krankenhaus behandelt und gesund gepflegt. Obwohl Ismail Haniya Israel hasst und um jeden Preis vernichten will, so weiss er die Vorteile Israels doch zu schätzen. Familie Haniya hätte ebenso die Möglichkeit gehabt, medizinische Behandlung in einem der Krankenhäuser in Ägypten in Anspruch zu nehmen. Aber sie bevorzugten die Betreuung vom Feind – den Zionisten.

Ist Israels Verhalten nicht wahre Feindesliebe? Hält Israel hier nicht die andere Wange hin? Dies ist nicht das erste Mal, das arabische Feinde Israels versteckt hinter den Kulissen eher den Juden vertrauen als ihren arabischen Geschwistern. Keine Behörde auf der israelischen Seite wie auch auf der palästinensischen Seite wollte offiziell darauf reagieren.



Kategorien:Sicherheit

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