Die ägyptische Armee hatte die Panzer im Kampf gegen Salafisten eingesetzt. Mit Verweis auf das Camp-David-Abkommen forderte Israel den Rückzug. Mit Blick auf die instabile Lage auf dem Sinai hatte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vergangene Woche in einem Telefongespräch mit Mursi gesagt, die bestehenden Abkommen müssten eingehalten werden.
Die ägyptische Armee hat daraufhin ihre Panzer aus dem Grenzgebiet zu Israel zurückbeordert. Das berichteten Augenzeugen im Norden der Sinai-Halbinsel am Mittwoch. Sie sagten, die Panzer seien auf Schwerlasttransporter verladen und in den weiter westlich gelegenen Bezirk Al-Arisch verlegt worden.
Laut Augenzeugenberichten hat die ägyptische Armee damit bekonnen, ihre Panzer von der Grenze zu Israel zurückzuziehen (Foto: REUTERS)
Die ägyptische Armee hatte die Panzer während einer Offensive gegen militante Salafisten eingesetzt. Zuvor waren am 5. August nahe der Grenze 16 ägyptische Soldaten getötet worden. Israel forderte Ägypten zum Rückzug auf, weil das Camp-David-Friedensabkommen die Stationierung von Panzern und Truppenverbänden auf ägyptischer Seite des Grenzgebiets untersagt.
Der Präsident Ägyptens, Muhammed Mursi, will am Friedensvertrag zwischen seinem Land und Israel festhalten. Das sagte er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters.
„Ägypten ist jetzt ein ziviler Staat (…) Ein nationaler, demokratischer, verfassungsgemässer und moderner Staat“, erklärte Mursi. Es war sein erstes Interview mit einer internationalen Nachrichtenagentur seit seiner Wahl im Juni. Mursi sagte, dass er eine „ausgewogene“ Aussenpolitik anstrebe. „Wir sind gegen niemanden, aber wir wollen unsere eigenen Ziele erreichen.“
Mursi gehörte der Muslimbruderschaft an, die Israel als einen „rassistischen Staat“ bezeichnet. Er legte seine Mitgliedschaft bei der Amtsübernahme nieder, und verzichtet bis heute auf aggressive Töne gegen den jüdischen Staat in seinen Reden, berichtet die „Jerusalem Post“. In dem Interview habe er seine Position wiederholt, dass Ägypten auch weiterhin den Friedensvertrag von 1979 respektieren werde. Ohne Israel beim Namen zu nennen erklärte Mursi, „Ägyptens Nachbar“ habe nichts zu befürchten angesichts einer neuen Militäraktion auf der Sinai-Halbinsel. Diese hatte er angeordnet, nachdem Bewaffnete bei einem Überfall auf einen Grenzposten 16 ägyptische Polizisten getötet hatten.
Beobachter in Al-Arisch erklärten unterdessen, die erste Runde der Verhandlungen zwischen einem von Präsident Mohammed Mursi geschickten Team und den Anführern der radikalen Salafisten in den Städten Rafah und Scheich Suweid sei erfolgreich verlaufen.
Der ägyptische Präsident sprach sich dafür aus, den syrischen Diktator Baschar Assad aus seinem Amt zu entfernen. Dafür will er sich bei seinen bevorstehenden Reisen nach China und in den Iran einsetzen und Gespräche initiieren, bei denen auch Saudi-Arabien und die Türkei beteiligt sind. Mursi sagte nichts darüber, ob er sich auch mit Vertretern Israels treffen wird
Kategorien:Sicherheit
Mossad plante die Überwachung russischer Oligarchen in Italien
Belege für Einsatz iranischer Drohnen in Ukraine
Was Israel aus Russlands-Krieg gegen die Ukraine lernen können
Sicherheitsrisiko Türkei – Iranische Attentäter warteten im Hotel
Hinterlasse einen Kommentar