Die anhaltende Kampagne zur De-Legitimierung Israels ist eine logische Folge der tausendjährigen Obsession der christlichen und der muslimeschen Welt mit den Juden. Da Israel der weltweit einzige jüdische Staat ist, und da Zionismus die nationale Befreiungsbewegung des jüdischen Volkes ist, ist Anti-Zionismus, getarnt als spezifische Kritik an der israelischen Politik oder deren Massnahmen, ein Mittel zur Leugnung des jüdischen Rechts auf nationale Selbstbestimmung.
Solch eine diskriminierende Vorenthaltung des einfachen Rechts auf einen Staat im Falle eines einzigen Volkes (eines der wenigen, die ihre Corporate Identity und territoriale Integrität bis in die Antike zurückverfolgen können) und die Erfüllung von neuen und dünnen Ansprüchen auf einen eigenen Staat im Falle aller anderen Gruppen und Gemeinschaften, ist ein reiner und unverfälschter antijüdischer Rassismus oder, wie allgemein bekannt, Antisemitismus.
In vielerlei Hinsicht war Israel eine aussergewöhnliche Success Story: nationale Wiedergeburt in der angestammten Heimat nach Jahrtausenden des Exils und der Diaspora; Wiederbelebung einer toten biblischen Sprache, die Schaffung einer modernen, hoch gebildeten, technologisch, kulturell und wirtschaftlich florierenden Gesellschaft; sowie eine lebendige liberale Demokratie in einer Region, die weltweit am wenigsten demokratisch ist. Israel ist weltweit führend in den Bereichen Landwirtschaft, Medizin, Militär und Solarenergie. Das Land zieht als Hightech-Supermacht pro Kopf mehr Venture Capital-Investitionen an, als die USA und Europa. Es beheimatet eines der weltweit besten Gesundheitssysteme, zehn Nobelpreisträger sowie ein Philharmonie Orchester. Und so weiter und so fort.
Warum ist Israel der einzige Staat in der Welt, dessen Existenzrecht ständig diskutiert und in Frage gestellt wird, während weit weniger erfolgreiche Länder, darunter zahlreiche „failed states“, legitime und unbestreitbare Mitglieder der internationalen Gemeinschaft sind? Die Antwort, die in diesem Artikel angeboten wird, ist, dass diese grundlegenden Vorurteile gegen Israel, dem einzigen jüdischen Staat seit biblischen Zeiten existieren, eine logische Folge der tausendjährigen Obsession der christlichen und der muslimischen Welt mit den Juden in.
Wenigstens unter frommen und oder sogenannten neugeboren evangelikalen Christen, hat diese Besessenheit zu einer Bewunderung und Unterstützung für die nationale jüdische Auferstehung im „Heiligen Land“ geführt. In den meisten Fällen haben jedoch antijüdische Vorurteile und Feindseligkeiten, oder wie allgemein bekannt, Antisemitismus, dazu geführt das Misstrauen und den Hass auf Israel zu verschärfen.
Die internationale Berichterstattung über den arabisch-israelischen Konflikt und die Verleumdungen gegen den Zionismus und Israel haben zu verabscheuungswürdigen Vergleichen mit Nazi-Deutschland und der Apartheid in Südafrika geführt. Die Intensität und die emotionale Beteiligung zeigen dabei ein weit überdehntes Mass, welches mit einer unparteiischen Beobachtung nichts mehr zu tun hat. Anstatt Antworten auf konkrete Massnahmen Israels zu geben, geben sie in diesem wechselseitigen Konflikt nur langjährige Vorurteile wider. (Efraim Karsh)
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Efraim Karsh ist Professor der Forschung am King’s College in London, Forscher des Middle East Forum (Philadelphia) und Autor, zuletzt von Palestine Betrayed (Yale University Press, 2010).
Kategorien:Politik
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