Die israelische Armee hat ein Dokument veröffentlicht, mit dem im Jahr 2008 die Mindestmenge an Kalorien für die Bevölkerung im isolierten Gazastreifen festgelegt werden sollte. Die Studie empfahl demnach, dass die Menschen in Gaza 2.279 Kalorien am Tag brauchen, ein Wert nahe der Mindestmarke der Weltgesundheitsorganisation (WHO), um Unterernährung zu vermeiden. Israel blockiert alle Grenzen zum Gazastreifen, seit die radikalislamische Hamas dort im Sommer 2007 die Macht übernahm.
Das Dokument bezieht sich auf die Blockade-Maßnahmen vor Mai 2010, als ein israelisches Kommando ein Schiff mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen gestürmt und neun Aktivisten getötet hatte. Im folgenden Juni erhöhte Israel die Lebensmitteleinfuhren nach Gaza. Die Herausgabe der Studie war vor Gericht von der Nichtregierungsorganisation Gisha erzwungen worden, die sich für die Bewegungsfreiheit der Palästinenser einsetzt.
Die Studie legt anhand von Tabellen die nötigen Kalorien nach Alter und Geschlecht fest. Die Autoren vom Geheimdienst und des israelischen Gesundheitsministeriums kommen darin zu dem Schluss, dass etwa 106 Lastwagenladungen mit Lebensmitteln pro Tag reichen sollten, um die Versorgung mit der empfohlenen Kalorienzahl sicherzustellen. Tatsächlich liess Israel zu dieser Zeit laut Gisha nur 67 Lkw pro Tag in den Gazastreifen, eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt.
Die israelische Koordinierungsstelle für Aktivitäten in den Palästinensergebieten, die das Dokument in Auftrag gegeben hatte, bestritt, dass die Studie überhaupt jemals zur Anwendung gekommen sei.
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