Situation zwischen Israel und Syrien verschärft sich


Nach dem erneuten Einschlag einer syrischen Rakete in Israel hat das Land am Montag gezielt zurückgefeuert. Erstmals waren Kampfverbände das Ziel.

Zuvor sei erneut eine Granate aus Syrien in der Nähe eines israelischen Postens eingeschlagen, teilte das Militär mit. Israelische Panzer hätten daraufhin die Quelle des Feuers, eine mobile Artillerie-Einheit, unter Beschuss genommen und getroffen, sagte ein Sprecher. Ob es sich um einen Verband der regulären syrischen Armee oder eine Rebelleneinheit handelte, war zunächst unbekannt. Auch über mögliche Opfer wurde nichts mitgeteilt.

Das israelische Militär habe nach dem neuen Vorfall wieder Beschwerde bei der UN-Beobachtertruppe eingelegt, die eine Pufferzone zwischen beiden Ländern kontrolliert. Erst am Vortag hatte Israel Warnschüsse Richtung Syrien wegen des Einschlags von Granaten abgegeben. „Feuer aus Syrien nach Israel wird nicht toleriert und mit aller Härte beantwortet“, hatte das israelische Militär gewarnt.

Nach Angaben des israelischen Rundfunks handelte es sich um die ersten Schüsse in Richtung syrischer Streitkräfte seit dem Jom-Kippur-Krieg von 1973. Israelische Militärquellen sagten, die Soldaten hätten eine äusserst präzise Panzerabwehrrakete vom Typ Tamus abgefeuert und absichtlich Ziele verfehlt. Zugleich reichte Israel eine Beschwerde bei den auf den Golan-Höhen stationierten UN-Truppen ein. Darin hiess es, die Schüsse aus Syrien würden nicht toleriert „und unsere Antwort wird unnachgiebig sein“.

Israel und Syrien befinden sich formell im Kriegszustand. An der schwer bewachten Grenze war es jedoch unter dem Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad jahrelang ruhig. In Israel gibt es nun zunehmend Befürchtungen, dass dies der Vergangenheit angehören könnte. Sorge bereiten vor allem islamistische Extremisten, die sich am Aufstand gegen das Assad-Regime beteiligen.

Israels Staatspräsident Schimon Peres hat sich derweil im amerikanischen Nachrichtensender CNN zur Lage in Syrien geäussert. „Ich kann kaum mit ansehen, wie dort Babys von Panzern ihrer eigenen Regierung getötet werden, aber wir können nicht eingreifen“, sagte er. Das Blutvergiessen in Syrien, das er sehr bedauere, habe nichts mit Israel zu tun und das Land könne nicht intervenieren. Sollte Syrien einen weiteren Krieg wollen, so würde Israel sich verteidigen, erklärte Peres.



Kategorien:Nahost, Sicherheit

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