Zwischen Israel und militanten Palästinensern ist es trotz dem Besuch des ägyptischen Regierungschefs erneut zu heftigen Gefechten gekommen. In Tel Aviv haben Alarmsirenen vor einem Angriff gewarnt.
In der israelischen Metropole Tel Aviv haben Alarmsirenen erneut die Bevölkerung vor einem Angriff gewarnt. Im Zentrum war deutlich eine schwere Explosion zu hören.. Doch nach Auskunft des Polizeisprechers Micky Rosenfeld gab es keine Meldungen über einen Einschlag oder Verletzte. Es werde davon ausgegangen, dass die Rakete ins Meer schlug, sagte er. Nach Angaben der Behörden gab es keine Verletzten oder Opfer. Anschliessend fuhren Lautsprecherwagen der Armee durch die Stadt und gaben Entwarnung. Die Menschen könnten die Schutzräume wieder verlassen.
Es handelte sich um den zweiten Versuch der radikalislamischen Hamas, vom Gazastreifen aus das dicht besiedelte Wirtschaftszentrum an der Küste zu treffen. Am Donnerstag waren im Grossraum Tel Aviv erstmals seit zwei Jahrzehnten wieder Raketen eingeschlagen, die nach palästinensischen Angaben durch den bewaffneten Arm des islamischen Jihad abgefeuert wurden.
Ein Hamas-Sprecher hatte angekündigt, dass verstärkt die aus iranischer Produktion stammenden, weitreichenden Fadschr 5 Raketen auf Tel Aviv abgefeuert werden sollen.
Der ägyptische Ministerpräsident Hisham Kandil hatte zuvor seinen Solidaritätsbesuch im palästinensischen Gazastreifen frühzeitig beendet. Am Grenzübergang Rafah stieg er am Vormittag in einen Helikopter und flog in Richtung Kairo ab.
Bei seinem Besuch hatte er zu einem Waffenstillstand zwischen Palästinensern und Israel aufgerufen. «Wir bemühen uns, einen Waffenstillstand zu erreichen, der dauerhaft hält, bis ein gerechter Frieden erreicht ist», sagte er an einer Medienkonferenz mit dem Chef der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen, Ismail Hanija.
Trotz des Besuchs griffen die palästinensischen Terroristen weiter an. Augenzeugen bestätigten, dass weiter Raketen Richtung Israel abgeschossen worden seien.
«Die Hamas respektiert nicht den Besuch des ägyptischen Ministerpräsidenten im Gazastreifen und verletzt die vorübergehende Feuerpause, in die Israel vor dem Besuch eingewilligt hat», erklärte ein Sprecher von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu über den Kurznachrichtendienst Twitter.
Am späten Donnerstagabend transportierten mindestens zwölf Tieflader Panzer und gepanzerte Truppentransporter ins Grenzgebiet. Zahlreiche Soldaten wurden mit Bussen in die Region gebracht. Zudem wurden nach Armeeangaben am Freitagmorgen 16’000 Reservisten einberufen.
Die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton forderte die beiden Konfliktparteien zu einem Ende der Gewalt auf. Die radikale Palästinensergruppe Hamas müsse ihren Raketenbeschuss einstellen, sagte Ashton in Brüssel. «Israel hat das Recht, seine Bevölkerung vor solchen Angriffen zu beschützen.» Gleichwohl rief die EU-Chefdiplomatin die israelische Regierung zur Zurückhaltung beim weiteren Vorgehen gegen radikale Palästinenser im Gazastreifen auf. Israel müsse sicherstellen, dass seine Antwort auf den Raketenbeschuss angemessen sei.
Auch die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, zeigte sich «zutiefst besorgt». Sie forderte beide Parteien auf, Massnahmen zu ergreifen, um eine weitere Eskalation der Gewalt zu verhindern. Pillay gab ihre Betroffenheit über den Tod von palästinensischen und israelischen Zivilisten zum Ausdruck, wie ihr Sprecher in Genf mitteilte. Sie verurteile die Intensivierung der palästinensischen Raketenangriffe auf israelisches Gebiet, einschliesslich dem Gebiet um Tel-Aviv.
Kategorien:Nahost

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