Mehr als 44 Millionen Hacker-Angriffe auf israelische Seiten wurden seit dem Beginn von Israels Militäroperation „Wolkensäule“ registriert. Bis jetzt hat sich das Sicherheitssystem aber bewährt.

Das Netzwerk der israelischen Regierung hat mit Millionen von Hacker-Angriffen zu kämpfen. Foto: Don Hankins, flickr | CC-BY 2.0
„Die Hacker versuchen, die Symbole der israelischen Staatsgewalt zu entkräften, in die Internetseiten einzudringen und anti-israelische Inhalte zu installieren, sodass Informationen und Daten geschädigt werden und der Fähigkeit der Regierung, der Öffentlichkeit zu dienen, geschadet wird“, sagte der israelische Finanzminister Juval Steinitz am Sonntag auf einer Pressekonferenz im Computer-Zentrum der Regierung. Die meisten Angriffe seien gegen Regierungsseiten gerichtet, wie den offiziellen Internetauftritt des Premierministers. Auch sicherheitsbedingte Seiten, wie die des „Heimatschutzkommandos“, seien betroffen. Die Seite informiert Israelis über den richtigen Schutz im Falle eines Angriffs. Das schreibt die Netzzeitung „Times of Israel“.
Von den über 44 Millionen Hacker-Angriffen sei aber nur ein einziger teilweise erfolgreich gewesen. Eine Internetseite, deren Namen der Finanziminister nicht nannte, sei instabil gewesen. Das habe man aber schnell wieder ausgleichen können, sagte Steinitz. Von den Internetseiten der Regierung gebe es ausserdem Sicherheitskopien, die online gehen könnten, wenn die Originalseite beschädigt werde.
Wer genau hinter den Angriffen steckt, konnten die Computerspezialisten der israelischen Regierung am Sonntag noch nicht sagen. Viele Spuren führten nach Europa und in die USA. Die Methoden der Angreifer stimmten mit denen der internationalen Hacker-Organisation „Anonymous“ überein. Die Gruppe steht auf der Seite der Palästinenser in Gaza und hatte angekündigt, das israelische Computersystem zu zerstören, wenn Israel das Internet in Gaza abschalten und die Angriffe auf „unschuldige Palästinenser“ nicht stoppen würde. Das meldete die „Times of Israel“ am Freitag.
Carmela Avner, Chefin der EDV-Abteilung der Regierung, sagte, dass die meisten der Hacker-Angriffe auf ein „exzessives Überladen“ der Server mit Daten gezielt hätten, um die Systeme funktionsunfähig zu machen. Besonders der Internetauftritt von Staatspräsident Schimon Peres hatte darunter zu leiden. Es habe über 20 Millionen Angriffe gegeben, die aber alle missglückt seien.
Avner fügte hinzu, dass die Regierungsseiten mit der neuesten Sicherheitssoftware ausgestattet seien. „Wir haben keine Seiten geschlossen. Aber wir haben den Zugang für IP-Adressen verhindert, die wir als problematisch ermittelt haben“, sagte sie.
Für „Anonymous“ scheint die Erklärung von Seiten der israelischen Regierung eine herbe Enttäuschung zu sein. Das von der Organisation gesetzte Schlagwort „#OpIsrael“ sank auf der Plattform „Twitter“ am Sonntag deutlich im Stellenwert. Allerdings konnten sich die Hacker zu vielen privaten Internetseiten Zugang verschaffen, die nicht genügend gesichert waren.
Die EDV-Abteilung der israelischen Regierung wurde bereits im Vorfeld über die Operation in Gaza informiert und konnte Schutzvorrichtungen für die Regierungsseiten einrichten.“Wir wurden mit schwierigen Herausforderungen konfrontiert, aber wir haben es geschafft“, sagte Avner abschliessend.
Kategorien:Sicherheit
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