In Israel werden mehr und mehr Stimmen laut, die vor einer erneuten Eskalation der Gewalt im Land warnen. Erst kürzlich rief einer der Hamasführer, Ahmed Halabiyeh, dazu auf, wieder Selbstmordattentäter nach Israel zu schicken. Wegen des israelischen Siedlungsbaus sei es ausserdem an der Zeit, eine dritte Intifada zu entfachen, um „Jerusalem und die Al Aksa Moschee zu retten“, so der Hamasfunktionär.
Jetzt meldete sich der ehemalige Premier Ehud Olmert zu Wort, um vor einer erneuten palästinensischen Terrorwelle zu warnen. Zwar sei die Chance eines Friedens nach wie vor gegeben, jedoch könnte eine Intifada jederzeit ausbrechen, erklärte er gestern in Tel Aviv. Die Palästinenser seien sehr frustriert und befürchten, ihre Regierung werde sie letztendlich im Stich lassen, so Olmert.
Amos Yadlin, der ehemalige militärische Abwehrchef Israels, fordert von seinem Land, „sein Schicksal in die eigenen Hände“ zu nehmen und nicht auf eine Zustimmung der Palästinenser zu warten. An einer Konferenz in Tel Aviv verlangte Yadlin am Dienstag von Israel den Vorschlag für die Gründung eines Palästinenserstaates, denn sonst würde Jerusalem die internationale Unterstützung verlieren. Die Strategie der Palästinenser bestehe darin, den Frieden mit Israel zu vermeiden. „Sie hören auf das, was wir sagen, und wir sagen, es werde keinen Frieden geben“, meinte Yadlin. Der ehemalige Abwehrchef sprach vor dem Hintergrund der internen Debatte im Likud hinsichtlich seiner Wahlplattform mit „Israel Beiteinu“ von Avigdor Lieberman, seinem Listenpartner für die kommenden Knessetwahlen.
Premier Netanyahu wiederholte diese Woche sein Einstehen für einen entmilitarisierten Palästinenserstaat, obwohl andere Parteimitglieder wie etwa Bildungsminister Gideon Saar die Aufgabe der Zweistaatenlösung verlangten. Yadlin betonte, dass Israel riskiere, die internationale Unterstützung und seine wirtschaftlich starke Position zu verlieren, wenn es seine moralische Führungsrolle aufs Spiel setze. Hingegen werde die israelische Wirtschaft aufblühen, wenn das Land wie in den 1990er Jahren einen Plan vorlege, der von der Welt als gerecht und moralisch beurteilt wird.
Kategorien:Nahost
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