Israelische Sicherheitskräfte haben am Sonntagmorgen ein palästinensisches Protestlager im Westjordanland geräumt. Die Aktivisten hatten ihre Zelte in dem umstrittenen Sektor E-1 aufgeschlagen, wo Israel den Bau von Tausenden neuen Wohnungen plant.
Polizeisprecher Micky Rosenfeld sagte, rund 100 Palästinenser seien nach einem Gerichtsbeschluss fortgeschickt worden. Demnach gab es keine Festnahmen und niemand wurde verletzt. Diejenigen Palästinenser, die nicht freiwillig das Gebiet verlassen hätten, seien weggetragen worden, sagte er. Die Zelte wurden nicht abgebaut, nachdem das Oberste Gericht in Israel am Freitag geurteilt hatte, dass das Zeltlager zunächst für sechs weitere Tage stehen bleiben darf. Die israelische Zeitung «Haaretz» berichtete hingegen, die Räumung sei entgegen einer einstweiligen Verfügung des Obersten Gerichtshofs durchgeführt worden.
Mit ihrem Zeltcamp kopierten die palästinensischen Demonstranten die Strategien jüdischer Siedler, die oftmals mit illegalen Aussenposten auf palästinensischem Boden vollendete Tatsachen schaffen. Aktivist Abdullah Abu Rahma sagte am Sonntag, die Demonstranten wollten ihren Protest fortsetzen. «Wir werden sehen, ob wir heute zurückkehren können.»
Am Vorabend hatte Regierungschef Benjamin Netanyahu Zufahrtsstrassen zu dem Gebiet sperren lassen und die Streitkräfte angewiesen, abgeriegelte Militärzonen einzurichten. Nach Auffassung der israelischen Regierung ist die Verbannung der Demonstranten von dem Gelände aber dennoch rechtens.
Kategorien:Nahost

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