Israels stellvertretender Aussenminister Danny Ajalon hat seiner Regierung geraten, sich bei der Türkei dafür zu entschuldigen, dass bei der Erstürmung des Schiffes „Mavi Marmara“ türkische Bürger ums Leben kamen. Die Türkei hat eine Entschuldigung in der Sache zur Bedingung für eine Verbesserung seiner Beziehungen mit Israel gemacht.

Danny Ajalon hat sich für eine Entschuldigung Israels bei der Türkei ausgesprochen.
Foto: IsraelMFA / Flickr | CC-BY-SA 2.0
Ajalon empfahl eine Entschuldigung nach amerikanischem Vorbild. Die Beziehungen zwischen den USA und Pakistan hatten sich 2011 verschlechtert, nachdem bei einem amerikanischen Luftangriff versehentlich 24 pakistanische Soldaten ums Leben gekommen waren. Nach monatelangem Hin und Her hatte US-Aussenministerin Hillary Clinton schliesslich schriftlich eine sorgfältig formulierte Nachricht an Pakistan übermittelt. Darin teilte sie mit, sie bedaure den Verlust pakistanischen Lebens.
So ähnlich könne auch ein Schreiben Israels an die Türkei aussehen, sagte Ajalon gegenüber der türkischen Tageszeitung „Hürriyet“. Die Frage, ob so ein Brief eine Entschuldigung wäre, beantwortete Ajalon mit „ja“. Er wies darauf hin, dass es bereits Verbesserungen in den Beziehungen zwischen den einstigen Verbündeten Israel und der Türkei gebe. Im Hintergrund werde daran gearbeitet, die Situation weiter zu verbessern, sagte der stellvertretende Aussenminister, ohne genauere Angaben dazu zu machen.
Bei der Erstürmung des türkischen Schiffes „Mavi Marmara“ durch die israelische Armee Ende Mai 2010 waren neun Aktivisten ums Leben gekommen (Israelnetz berichtete). Die Türkei fordert von Israel ein Ende der Seeblockade gegen den Gazastreifen, eine Entschuldigung und Entschädigungszahlungen an die Hinterbliebenen der Getöteten. Israels Regierung hatte sich bereit erklärt, die Zahlungen zu leisten, eine Entschuldigung hatte sie jedoch abgelehnt. Eine solche würde in der Diplomatensprache bedeuten, dass Israel die volle Schuld für den Zwischenfall übernimmt und eingesteht, dass die Seeblockade doch illegal sei.
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