Barak bestätigt indirekt Luftangriff in Syrien und warnt vor „nuklearem Terror“


Israel hat erstmals indirekt einen Luftangriff auf syrisches Gebiet bestätigt. „Ich kann den Zeitungsberichten über das, was sich in Syrien vor einigen Tagen ereignet hat, nichts hinzufügen“, sagte Verteidigungsminister Ehud Barak am Sonntag an der Münchner Sicherheitskonferenz.

Er verwies aber darauf, dass Israel davor gewarnt habe, der israelfeindlichen Hisbollah-Miliz zu erlauben, Waffen von Syrien in den Libanon zu bringen. „Wenn wir etwas sagen, meinen wir es auch“, betonte Barak.

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Ehud Barak bestätigt in München den israelischen Luftangriff indirekt
Quelle: Keystone

Aus westlichen Sicherheitskreisen hatte es zuvor geheissen, der Angriff habe einem Konvoi mit Flugabwehrraketen für die Hisbollah im Südlibanon gegolten. Syrien und der Iran werfen Israel dagegen vor, ein militärisches Forschungszentrum bei Damaskus angegriffen zu haben.

Israel ist nach den Worten seines scheidenden Verteidigungsministers Ehud Barak „entschlossen, den Iran am Bau von Atomwaffen zu hindern“. „Wenn wir das sagen, dann meinen wir das auch. Und wir erwarten, dass andere das auch meinen“, sagte Barak auf der Sicherheitskonferenz in München. „Wir brauchen einen starken politischen Willen der internationalen Gemeinschaft.“ Das Auftauchen von Kernwaffen beim Iran wird der Nichtweiterverbreitung nicht nur im Nahen Osten, sondern auch in der ganzen Welt ein Ende setzen.

Unmittelbar vor einem Auftritt des iranischen Aussenministers Ali Akbar Salehi warf Barak der Regierung des Iran vor, „die ganze Welt herauszufordern und täuschen zu wollen und Pakistan und Nordkorea als Atommacht folgen zu wollen“. Ein atomar bewaffneter Iran würde nach Einschätzung Baraks das Ende des Atomwaffensperrvertrages bedeuten. „Es wäre das Aus für jeden Versuch, die Ausbreitung von Massenvernichtungswaffen zu verhindern.“

Sollte dem Iran der Bau einer Atombombe gelingen, „wird er den Countdown zu der (…) Vision nuklearen Terrors starten. Er wird die Versuche beschleunigen, seine Nachbarstaaten einzuschüchtern“, warnte Barak. Die Erkenntnisse über das iranische Atomprogramm zeigten ganz klar, dass der islamische Staat eine Atombombe bauen wolle. Anders liessen sich viele der technischen Vorgehensweisen und Käufe des Iran nicht erklären.

„Ein atomarer Iran im Nahen Osten bedeutet das Ende eines beliebigen Regimes der Nichtweiterverbreitung von Kernwaffen nicht nur in der Region, sondern auch in der ganzen Welt. Das würde einen Countdown einleiten, der uns einem atomaren Terror näher bringt“, betonte Barak.

Die Sanktionen gegen den Iran hätten zwar eine Wirkung, so der israelische Verteidigungsminister weiter. „Ich glaube aber nicht, dass das den Iran in absehbarer Zeit an den Verhandlungstisch bringt“, erklärte Barak. „Die Diplomatie ist stärker als in der Vergangenheit, die Sanktionen sind effektiver“ – und trotzdem lasse sich die Führung des Iran davon nicht beeindrucken.



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