Bulgarien macht Hisbollah verantwortlich


Der Bombenanschlag auf israelische Touristen in Burgas vom Juli vergangenen Jahres weist nach Erkenntnissen der Ermittler in den Libanon und zur islamischen Hisbollah-Miliz.

An illustration handout shows the the suspected bomber who blew up a bus carrying Israeli tourists last month at the Bulgarian airport of Burgas

Interpol: Phantombild des Mannes, der Mitte Juni 2012 im bulgarischen Burgas bei einem Attentat sechs Menschen mit sich in den Tod gerissen hat.

Schwere Vorwürfe gegen die libanesische Hisbollah-Miliz: Sie soll für den Anschlag mit sechs Toten im bulgarischen Ferienzentrum Burgas verantwortlich sein. Israel und die USA rufen die EU jetzt zu Schritten gegen die Hisbollah auf.

Sieben Monate nach dem Anschlag auf israelische Touristen in Bulgarien macht ein Ermittlungsbericht die libanesische Hisbollah-Miliz für die Bluttat verantwortlich. Konkret richtet sich der Verdacht gegen zwei Personen, die dem bewaffneten Flügel der schiitischen Partei angehört haben sollen. Bei der Explosion einer Bombe im Ferienort Burgas kamen am 18. Juli vergangenen Jahres sechs Menschen ums Leben.

Interpol-Phantombild_Anschlag_in_Bulgarien02

Bulgarische Behörden: Aufnahmen einer Überwachungskamera, die den mutmasslichen Attentäter zeigen. Es handelt es sich um den jungen Mann in der Mitte des Bildes, mit blauem T-Shirt und blauer Dächlikappe.

Nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats am Dienstag in Sofia sagte Innenminister Zwetan Zwetanow, zwei Verdächtige seien mit einem australischen und einem kanadischen Pass nach Bulgarien eingereist. «Wir haben festgestellt, dass die zwei Mitglieder des bewaffneten Flügels der Hisbollah waren.» Die bulgarische Regierung erwarte jetzt, dass die libanesische Regierung die weiteren Ermittlungen unterstützen werde.

Bei dem Anschlag wurden fünf Israelis und ein bulgarischer Busfahrer getötet. Die Bombe explodierte in einem Bus, der die Touristen in ihr Hotel zurückbringen sollte.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte zu dem Bericht der bulgarischen Behörden, dies bestätige die Überzeugung seiner Regierung, dass die Hisbollah ein «globales Terrornetzwerk» sei. «Der Angriff in Burgas war ein Angriff auf europäischem Territorium gegen ein Mitglied der Europäischen Union. Wir hoffen, dass die Europäer daraus die richtigen Schlüsse ziehen über den wahren Charakter der Hisbollah.»

Die EU hat die Hisbollah bisher nicht als terroristische Organisation eingestuft. Auch die USA forderten Europa dazu auf, jetzt «proaktiv» gegen die Hisbollah tätig zu werden.



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