Elie Wiesel; Die Lehre aus der Geschichte lautet: Die Welt muss sich gegen die iranischen Vernichtungsdrohungen stellen.
Wir Juden haben schmerzlich erfahren: Wenn jemand unsere Ermordung ankündigt, sollten wir seine Worte ernst nehmen. Nie wieder werden wir unser Schicksal in fremde Hände legen. Doch genauso steht auch fest: Nie wieder darf die internationale Gemeinschaft tatenlos zuschauen, wenn ein Staat einen Genozid plant. Und der Iran plant einen solchen.
An diesem Jom Haschoa müssen wir deutlich machen: Das Mullah-Regime will Israel vernichten. Wenn die internationale Gemeinschaft ihr moralisches Kapital nicht verspielen will, muss sie endlich tätig werden – und entschlossener gegen den Iran und seine Vernichtungspläne vorgehen.
Dazu gehört zuallererst, Irans Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad wegen seiner Verbrechen gegen die Menschheit zu verhaften. Sobald er oder ein anderer Vertreter des Mullah-Regimes sich im Ausland aufhalten, müssen sie festgenommen und dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag überstellt werden. Dies ist unsere Pflicht. Ansonsten wären die Mahnungen des Westens zur Einhaltung der Menschenrechte bloss eine leere Phrase.
Fanatiker
Gleichzeitig darf der Westen nicht versäumen, die iranische Opposition zu unterstützen. Das Mullah-Regime repräsentiert nur eine Hälfte der iranischen Gesellschaft. Die andere Hälfte – insbesondere die Jugend – will in Freiheit und Wohlstand leben. Sie ist es leid, von islamistischen Fanatikern regiert zu werden.
Nach langem Zögern ist die Europäische Union endlich tätig geworden. Angesichts der katastrophalen Menschenrechtslage im Iran hat die EU ihre Sanktionen gegen den Mullah-Staat verschärft. Viel zu lange haben der Westen im Allgemeinen und die EU im Besonderen der Brutalität des iranischen Regimes nichts entgegengesetzt. Den Islamisten in Teheran, die Oppositionelle, Konvertiten und Homosexuelle öffentlich hängen, muss mit Entschlossenheit begegnet werden.
Die nun beschlossenen Sanktionen dürfen jedoch nur ein erster Schritt sein. Jetzt müssen auch wegen Irans Atomprogramm weitere Strafmassnahmen gegen das Regime folgen. Andernfalls wird Teheran schon bald die rote Linie überschritten haben, sodass die Fertigstellung seines Atomprogramms nicht mehr zu verhindern sein wird. Wenn ein Staat wie der Iran Israel mit Vernichtung droht und schon bald die Mittel dazu haben könnte, darf die internationale Gemeinschaft nicht untätig bleiben. Durch verbale Drohungen allein wird das Mullah-Regime seine nuklearen Ambitionen nicht aufgeben.
Plutonium
Dass entschlossenes Handeln notwendig ist, beweist nicht zuletzt ein Blick auf die jüngsten Entwicklungen im Iran. Hat der Westen bislang allein auf die Urananreicherung in Fordo und Natans geblickt, belegen neue Satellitenbilder, dass der Iran in der Stadt Arak eine Schwerwasseranreicherungsanlage betreibt. Dort arbeitet das Regime mit Hochdruck daran, waffenfähiges Plutonium zu produzieren. Dies macht einmal mehr deutlich: Die jeweiligen Führungen im Iran täuschen die Weltgemeinschaft seit nun schon fast drei Jahrzehnten immer wieder aufs Neue.
Wenn die Staatengemeinschaft weiterhin so zögerlich reagiert, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis das Mullah-Regime in den Besitz der Atombombe gelangt. Ob Sanktionen, politische Gespräche oder – als Ultima Ratio – bunkerbrechende Bomben auf die Atomanlagen etwas bewirken werden, ist zugegebenermassen ungewiss. Es bleibt indes nichts anderes übrig, als es trotzdem zu versuchen. Die Weltgemeinschaft darf nichts unversucht lassen, um Teheran zu stoppen.
Angesichts der Drohungen aus dem Iran hat Israel alles Recht der Welt, sich zu verteidigen. Wer auch immer es wagt, den jüdischen Staat zu attackieren, begeht ein Verbrechen. Wir Juden müssen alles dafür tun, Israel zu schützen und zu stärken. Und noch wichtiger: Wir müssen alles dafür tun, dass auch die internationale Gemeinschaft alles für die Sicherheit Israels unternimmt. Israel ist das Herz und die Seele von uns Juden – sowohl historisch als auch religiös.
Ruanda
Als Überlebender der Schoa habe ich mich immer wieder gefragt: Hat die Welt nach 1945 etwas aus ihren Fehlern gelernt? Ich fürchte, nein. Sonst hätte es nicht die Völkermorde in Kambodscha oder Ruanda gegeben. Sonst würde sie sich heute geschlossen vor Israel stellen. Für mich als Opfer der Schoa ist diese Entwicklung zutiefst frustrierend.
Dennoch blicke ich optimistisch in die Zukunft. Früher oder später wird es auch zwischen Iran und Israel Frieden geben. Ich glaube zwar nicht, dass ich diesen Moment noch erleben werde. Ich bin fast 85 Jahre alt. Dass dieser Moment aber kommen wird, davon bin ich überzeugt. Die Geschichte lehrt uns, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis eine Diktatur gestürzt wird. Und die Geschichte zeigt ebenso: Je grösser der Druck auf das betreffende Regime war, desto schneller ging es seinem Ende entgegen.
Der Autor ist Friedensnobelpreisträger und lebt als Schriftsteller in den USA.
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„…Ursache ist die hier vorherrschende Religion…“ Wenn SIe damit sagen wollen, dass die Religionen an vielen Graeueln die Urschuld tragen, laufen SIe bei mir offene Tueren ein! Und in welcher „orthodoxen“ Variante hatte das Christentum seinen Ursprung? Mit Verlaub, Ihre Argumente entbehren jeglicher Syllogismen. Beispiele radikalen und unversoehnlichen Verhaltens waeren doch eher Muslime und orthodoxe Juden, nein? Ein Jude hat nicht mehr Recht, moralisch oder anderweitig vor Gefahren zu warnen, wie ein Mormone oder Atheist.
Wenn die Juden EHRLICHE Erloesung von ewigen gefuehlten oder realen Bedrohungen suchen wuerden, haetten sie 200 Jahr Zeit gehabt sich vom „Judentum“ zu emanzipieren. Aber selbst nach der Schoa ist wohl der materielle Vorteil Jude zu sein groesser.
Sie entwuerdigen ihre Opfer dadurch, dass sie sie nur als Schild vor sich hertragen, um weiterhin moralische Blankoschecks ausgestellt zu bekommen.
Lesen Sie „On the Jewish Question“, 1843, den Dialog zwischen Marx und Bruno Bauer. Vielleicht kommen Ihnen dabei ein paar andere Gedanken.
Mit Respekt und MFG.
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Haben Juden jetzt auch das Monopol auf Angst vor Drohungen?
Ich hoffe sie uebertreiben ihre Forderungen auf „Sonderstellung“ unter der menschlichen Spezies, bis jede noch so wohlwollende Seele ihren Groessenwahn und Unverschaemtheiten ignoriert.
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Was soll eine wohlwollende Seele sein? Ein Mensch als Ganzes? Einen Menschen kann man niemals als eine wohlwollende Seele bezeichnen, denn von seinem selbst heraus ist der Mensch immer ein Egoist. Auf sich selbstbedacht und alles was er je tut, soll immer nur zu seinem eigenen Wohle sein. Im Verlauf der über letzten zweitausend Jahre hat es der Mensch, besonders in Europa, verlernt, das Gleichgewicht Nehmen und Geben wie auch zwischen Unrecht und Recht in einer Balance zu halten. Die Ersteren wurden ihm im laufe der Zeit immer wichtiger. Hinterfragt man diese Entwicklung, so kommt man sehr schnell der Sache auf den Grund. Ursache ist die hier vorherrschende Religion, welche sich mit brutalster Gewalt die Vorherrschaft über die Menschen in Europa erobert hat. Heute würde man sagen, unter Missachtung der Menschrechte. Diese Religion, die bekanntlich das Christentum ist, setzt seit ihrer Erschaffung aus einer heidnischen Lebens- und Kulturform ihren Gewlatzug zu einer absoluten Herrschaft über Völker in dieser Welt unerbittlich fort. Selbst die Ausrottung ganzer Völker und Volksgruppen stehen dabei auf der Agenda.
Und wenn jetzt ein Volk warnend die Stimme erhebt, weil es weiss wie ist, wenn man vor einer von religösen Fanatikern abschäulichen Gräultat wie der Schoa entkommen ist, meinen doch immer noch diejenigen welche sich heutzutage mit diesen Fanatikern gleichstellen, dass eben diese anderen Menschen unverschämt und grössenwahnsinnig sein.
Und JA, diese Menschen die auch Juden sind, haben dass uneingeschrängte Recht sowie die Pflicht gegenüber den „Erblindeten“ ihre warnende Stimme zu erheben. Dieser Umstand ist jedoch nicht erst ab heute so. Fast allen ist sicherwohl die Sache mit Jona bekannt. Jona predigte zu den Nineviten und warnte sie ihrer Handlungen wegen.
Weshalb sollte es in unseren Tagen anders sein. Die Einen mögen nun meinen die Juden hätten das Monopol darauf, aus meiner Sicht ist es jedoch ein Mitzwa und Pflicht solche Warnungen auszusprechen. Und nur ein Mensch kann dies erfassen und ist fähig entsprechend zu handeln, jedoch niemals eine „wohlwollende“ Seele.
PS: offensichtlich gibt es heute noch Leute, die versuchen, ihre verlorenen Kreuzzüge erfolglos weiterzuführen …
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