
«Ein Angestellter ist unglücklicherweise Opfer einer E-Mail-Phishing-Attacke geworden», erklärt Viber das Eindringen der Hacker.
(Bild: Fotomontage/Viber)
Die Syrian Electronic Army hat erneut zugeschlagen. Die Hacker sind in das System des israelischen WhatsApp-Rivalen Viber eingedrungen. Sie sollen Millionen von Nutzerdaten erbeutet haben.
Der populäre Kurznachrichtendienst Viber wurde offenbar gehackt. Die Hacker wollen laut eigenen Angaben Millionen von Telefonnummern und IP-Adressen von Viber-Nutzern gestohlen haben. Zudem ist es ihnen gelungen, die Support-Seite des Messaging-Dienstes zu entstellen. Ein Banner verbreitete dort die Botschaft: «Liebe Viber-Nutzer, das israelische Viber spioniert euch aus und überwacht euch.» Inzwischen ist die Seite wieder normal verfügbar.
Hinter der Attacke steckt die Syrian Electronic Army (SEA), berichtet das Online-Portal thehackernews.com. Die SEA bezeichnet sich selbst als Pro-Assad Hacker-Gruppe und bezichtigt das israelische Unternehmen Viber der Spionage. Nutzern empfehle man daher eine Deinstallation der Software.
Gegenüber dem Technologie-Portal TechCrunch bestätigte Viber den Übergriff auf seine Site. Vertrauliche Nutzerdaten seien aber nicht erbeutet worden. Die Angreifer hätten sogenannte Metadaten wie den Zeitpunkt der Registrierung, das Herkunftsland oder den Gerätetyp erbeutet. Vertrauliche Inhalte wie Nachrichtentexte oder das Adressbuch seien nicht in die Hände der Hacker gelangt. «Ein Angestellter ist unglücklicherweise Opfer einer E-Mail-Phishing-Attacke geworden», erklärt Viber das Eindringen der Hacker. Mit derselben Methode ist es Hackern in diesem Jahr bereits gelungen, in die Systeme von IT-Giganten wie Apple, Microsoft oder Facebook vorzudringen.
Viber zählt inzwischen weltweit über 200 Millionen Nutzer und gehört damit zusammen mit WhatsApp und Line zu den beliebtesten Apps für das Versenden von Gratis-Kurznachrichten.
Medien und israelische Unternehmen zählen zu den bevorzugten Zielen der Syrian Electronic Army. Die Gruppe hat in der Vergangenheit bereits mit dem Kapern der Twitter-Konten von BBC, CBS und Guardian für Aufsehen gesorgt. (JNS und Agenturen)
Kategorien:Sicherheit
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