Israels Premier wendet sich ans iranische Volk


Benjamin Netanjahu

Benjamin Netanjahu

Nach dem angekündigten Neustart zwischen den USA und dem Iran hat sich der israelische Premier Benjamin Netanjahu an das iranische Volk gewandt, wurde am Montag mitgeteilt.

Netanjahu hält eine Annäherung an Iran zwar für möglich, jedoch erst nach einem Sturz des Regimes in Teheran. Er gab zu verstehen, dass Israel und die USA ihre Positionen bei der Iran-Frage angenähert haben.

Bei den Auseinandersetzungen um eine Annäherung an den Iran haben sich Netanjahu und Obama offenbar auf einen gemeinsamen Kurs einigen können. Der israelische Regierungschef gab ein Interview für das persischsprachige Programm des britischen Senders BBC. Obama antwortete auf die Fragen der Nachrichtenagentur AP.

In der BBC-Livesendung wandte sich der israelische Regierungschef direkt an das iranische Volk.

Netanjahu knüpft den von Obama initiierten Annäherungskurs an einen Regimewechsel in Teheran. Er versicherte, dass Israel nicht die diplomatischen Bemühungen um eine Lösung des Atomstreits mit dem Iran bremse. Der israelische Premier begrüsse die diplomatische Bemühungen, dulde aber keine Tricksereien. Er forderte ein internationales Abkommen, in dem sich Teheran zu einem Verzicht auf die Urananreicherung verpflichtet.

Obama bestätigte in seinem AP-Interview die israelischen Befürchtungen, dass sich die Iraner dem Bau einer Atombombe annähern. In einem Jahr oder etwas mehr sei Teheran dazu fähig. Eine Abschwächung der Sanktionen sei erst möglich, wenn die Iraner nachweisen, dass ihr Atomprogramm friedlichen Zwecken diene, so Obama.

Washington und Tel Aviv fordern Zugeständnisse der Iraner für eine diplomatische Lösung des Atomstreits.

Während die USA und Israel ihre Positionen in der Iran-Frage angenähert haben, streiten sich Ajatollah Ali Chamenei und Präsident Hassan Rohani über den Atomkurs des Landes und das Verhältnis zum Westen. „Natürlich war unserer Ansicht nach einiges, was sich in New York ereignete, nicht angemessen“, betonte Chamenei. „Wir vertrauen den Amerikanern nicht. Die amerikanische Regierung ist nicht vertrauenswürdig, sie ist arrogant, uneinsichtig und sie bricht ihre Versprechen“, sagte er weiter.

Teheran will auch keine Zugeständnisse an Washington machen. Kurz vor einer weiteren Verhandlungsrunde zwischen dem Iran und der Sechser-Gruppe im Oktober forderte der iranische Aussenminister Mohammad Dschawad Sarif ein neues Angebot des Westens bei den Sechser-Gesprächen über das Atomprogramm.

(JNS und Agentruen)



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