Israel droht immer tiefer in den syrischen Bürgerkrieg hineingezogen zu werden. Heute früh wurden israelische Soldaten auf den Golanhöhen (Foto) von einem syrischen Militärposten aus beschossen. Die Israelis feuerten zurück, einer der Syrer sei dabei getroffen worden, meldete die Armee. Zuvor war von syrischem Gebiet aus eine Mörsergranate abgefeuert worden, die auf den Golanhöhen einschlug. Die Granate verfehlte ein Haus des Drusendorfes Majdal Shams nur knapp. Es gab keine Verletzten.
Die Drusendörfer auf dem Golan sind teils loyal zu Syrien, andere kämpfen an der Seite des Staates Israel. Einige Drusen bekleiden hohe Funktionen in den israelischen Streitkräften. Die Drusen haben eine eigene Religion und Kultur. Sie leben in Syrien, dem Libanon und in Israel. Sie glauben – im Gegensatz zu Juden und Muslimen – an die Wiedergeburt und an weitere parallele Welten.
Israel hatte die Golanhöhen im Sechstagekrieg erobert, nachdem Syrer von dort aus fortwährend jüdische Siedlungen am See Genezareth beschossen hatten. Syrien fordert das Gebiet zurück, was Israel strikt ablehnt. Der syrische Aussenminister hatte erst kürzlich bei einer Rede vor den Vereinten Nationen den Anspruch seines Landes auf die Golanhöhen unterstrichen. Israels Aussenminister Avigdor Lieberman entgegnete, der jüdische Staat werde keinen Teil der Golanhöhen abtreten. Obwohl es zwischen Syrien und Israel keinen Friedensvertrag gibt, behandeln israelische Hospitäler immer wieder schwer verletzte Syrer.
Der syrische Bürgerkrieg wird unmittelbar vor den Augen der israelischen Streitkräfte auf den Golanhöhen ausgetragen. Mittlerweile forderten die Auseinandersetzungen zwischen Diktator Assad und den Rebellen rund 120.000 Tote, etwa 2,2 Millionen Menschen irren als Flüchtlinge umher.
Kategorien:Sicherheit
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