Russland: Vorzeitige Haftentlassung für jüdischen Lehrer


Ilya FarberWie das jüdische Magazin „tachles“ berichtet, hat das Regionalgericht im russischen Twer  letzte Woche die Gefängnisstrafe des jüdischen Lehrers Ilya Farber (Bild) von sieben auf drei Jahre verkürzt. Er war wegen der Annahme von Bestechung und Missbrauch seiner Position als Lehrer verurteilt worden.

Sein Gerichtsverfahren scheint allerdings von antisemitischen Aussagen geprägt worden zu sein, und die für ein solches Delikt ausnehmend lange verhängte Haftstrafe von sieben Jahren wurde sogar von Präsident Putin kritisiert. Auch führende Oppositionelle benützten den Fall, um das Fehlverhalten russischer Gerichte anzuprangern und sich für eine Revision des Urteils stark zu machen. Die Strafverfolgungsbehörden hatten im September das Gericht angewiesen, Farbers Strafmass auf eine normale Dauer zu verkürzen, nachdem Präsident Putin in einem Fernsehinterview gesagt hatte, das Urteil sei «ungeheuerlich». Eine übergeordnete Gerichtsinstanz hatte es danach wegen Unregelmässigkeiten und dem Verdacht, dass dem Richterspruch antisemitische Aussagen anhafteten, kassiert. So soll der Richter unter anderem die Geschworenen aufgefordert haben, den Aussagen der Verteidigung keine Beachtung zu schenken. Farber hatte stets seine Unschuld beteuert. Ihm war vorgeworfen worden, ungefähr 12000 Franken Bestechungsgeld für eine Unterschrift auf einem Papier, das Zugang zu staatlichen Geldern verschaffte, angenommen zu haben. Nun soll Farber anfangs 2014 freigelassen werden.

(tachles)



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