Demo gegen Freilassung von Arabern in Israel


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Tausende Israelis haben nach dem Mord an einer jungen Frau gegen eine Freilassung von Arabern aus israelischen Gefängnissen demonstriert. Viele der Demonstranten hielten rot gefärbte Hände in die Luft. Sie wollten damit gegen die aus ihrer Sicht zu nachgiebige Haltung gegenüber Palästinensern “mit Blut an den Händen” protestieren.

Die 19-jährige Frau war vor knapp zwei Wochen auf dem Weg zu einem Einstellungsgespräch in der Stadt Migdal Haemek im Norden Israels verschwunden und war später auf einem Parkplatz tot aufgefunden worden.

Polizeisprecher Mickey Rosenfeld bestätigte am Sonntag, man gehe von “nationalistischen Motiven” des oder der Täter aus. “Wir vermuten israelische Araber oder Palästinenser aus dem Westjordanland hinter der Tat”, sagte Rosenfeld. Auch einen kriminellen Hintergrund könne man allerdings nicht vollständig ausschliessen.

Nach der Demonstration in der Stadt Afula sei es am Samstagabend zu Ausschreitungen gekommen, sagte Rosenfeld. Daraufhin seien etwa zehn Demonstranten festgenommen worden. Nach Medienberichten blockierten Teilnehmer der Demonstration eine Haupteinfahrt nach Afula und bewarfen Autos von Arabern mit Steinen.

Seit Juli vergangenen Jahres hat Israel im Rahmen der inzwischen abgebrochenen Friedensgespräche 78 palästinensische Langzeithäftlinge freigelassen, von denen fast alle wegen Mordes verurteilt worden waren.

Shelly DadonDie 20-jährige Shelly Dadon (Foto) ist am Donnerstag den 1.Mai auf einem abgelegenen Parkplatz im Industriegebiet von Migdal Haemek (Galiläa) tot aufgefunden worden. Nach Polizeiangaben starb die junge Frau durch Stichwunden in den Oberkörper. Die Polizei hält einen terroristischen Hintergrund der Bluttat für möglich, der Inlandsgeheimdienst Shin Bet wurde in die Ermittlungen eingeschaltet.

Die 20-Jährige war in der Gegend unterwegs, weil sie bei einer Firma ein Vorstellungsgespräch hatte, zu dem sie aber nicht erschienen ist. Nachdem sich die 20-jährige Jüdin aus Afula mehrere Stunden nicht bei ihren Eltern gemeldet hatte, informierten diese die Polizei. Eine Streifenwagenbesatzung entdeckte kurz darauf ihre Leiche in einem Gehölz an einem Parkplatz. Der Fundort liegt nahe einer Strasse, die das Industriegebiet mit Nazareth und mehreren nahegelegenen arabischen Dörfern verbindet.

„Für jemanden, der sich in der Gegend auskennt, ist es einfach, eine solche Tat hier auszuführen und zu verschwinden“, erklärte ein Polizeisprecher. Der Leichnam von Shelly D. wurde ganz in der Nähe jener Stelle entdeckt, an der im Jahr 2009 der Taxifahrer Yafim Weinstein umgebracht worden war. Damals wurden die Täter ermittelt: Sieben israelische Araber aus Nazareth, die Kontakte zum Terrornetzwerk Al Kaida hatten und auch für weitere Terroranschläge verantwortlich waren.

(JNS, Chaim Stolz)

 



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