Teilmobilmachung – Luftwaffe startet massive Operation „Fester Fels“


idfVorläufig wurden 1’500 Infanterie-Reservesoldaten mobilisiert. Die Armee hat grünes Licht für die Mobilisierung von bis zu 40’000 Reservesoldaten erhalten. Als Reaktion auf anhaltenden Raketenbeschuss durch palästinensische Extremisten hat Israel eine Militäroffensive gegen den von der Hamas kontrollierten Gazastreifen gestartet. Die Operation «Tzuk Eitan» (Fester Fels) habe zum Ziel, den Terror zu stoppen, dem israelische Bürger täglich ausgesetzt sind, hiess es in einer über Twitter veröffentlichten Erklärung der Armee.

Die Hamas drohte, Raketen auf Tel Aviv abzuschiessen. Die ganze Nacht über gab es Luftalarm, erstmals seit vielen Monaten auch im Grossraum Tel Aviv. Es gebe keine zeitliche Beschränkung der Operation. „Wir stellen uns auf den möglichen Einsatz von Bodentruppen ein“, sagte der israelische Militärsprecher Peter Lerner. „Aber ich denke nicht, dass das sofort passieren wird.“

Israels Verteidigungsminister Moshe Ya’alon erläuterte, Israel sei auf eine mehrere Tage oder gar Wochen andauernde Militäraktion vorbereitet. Die Aktion werde allmählich ausgeweitet. Im Süden wurden bereits in den vergangenen Tagen Panzer und Truppen zusammengezogen (Foto) und Reservisten wurden einberufen. An strategisch wichtigen Punkten in Israel hat die Armee weitere Abwehrstellungen des Raketenabwehrsystems „Eiserne Kuppel“ in Betrieb genommen.

Die Vorgänge des Montags am und im Gazastreifen verstärken den Eindruck, dass der Gedanken an eine Waffenruhe zwischen den Terrorverbänden im Streifen und Israel in eine immer weiterer Ferne rückt. Über 85  Raketen und Garanten wurden am Montag von palästinensischen Terroristen auf israelisches Gebiet abgefeuert. Eine der Rakete landete im 50 Kilometer von Gaza entfernten Beerschewa. Das Militär griff bis Dienstagmorgen mindestens 50 Ziele in dem Gebiet an, darunter vier Häuser von Militanten und verborgene Raketenwerfer, wie Armeesprecher Peter Lerner mitteilte.

Falls die palästinensischen Raketenangriffe andauern sollten, können auch punktuelle IDF-Bodenoffensiven gegen Terrorziele im Gazastreifen nicht ausgeschlossen werden. Die Armee jedenfalls bereitet sich offensichtlich auf eine Eskalation des Geschehens vor, auch wenn Netanyahu offensichtlich eine «kontrollierte Eskalation» ohne Einmarsch am Boden vorzieht. Ob das möglich ist, wird sich noch zeigen müssen. Die ersten israelischen Angriffe konzentrierten sich auf Ziele im Zentrum des Gazastreifens, wobei einige Häuser zerstört worden sein sollen.

In Khan Yunis konnten die Bewohner ihr Haus rechtzeitig verlassen, nachdem sie dem Vernehmen nach von einem israelischen Offizier telefonisch über den bevorstehenden Angriff informiert worden sein sollen. In der Nacht auf den Dienstag ertönten zahlreiche Luftalarmsirenen, nicht nur im Süden des Landes, sondern bis hinauf nach Jerusalem, was offensichtlich falscher Alarm war.

Bei Luftangriffen der israelischen Armee im Gazastreifen wurden am Dienstag nach Angaben eines Gesundheitsbeamten mindestens neun palästinensische Zivilisten verletzt. Gemäss einer Zusammenstellung des israelischen Aussenministeriums sind vom 12. Juni (dem Tag der Entführung der drei Jugendlichen) bis zum 7. Juli fast 200 Raketen aus dem Gazastreifen in Richtung ziviler Ziele in Israel abgefeuert worden.

Israelische Bewohner im Süden des Landes wurden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben. Das israelische Zivilschutzkommando wies Schulen und Feriencamps in einem Radius von 40 Kilometer vom Gazastreifen an, den Betrieb bis auf weiteres einzustellen. Das Raketenabwehrsystem «Iron Dome» fing bis Dienstagfrüh mindestens 12 Raketen über Städten im Süden Israels ab.

 



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