Die Kleinstadt Sderot, unmittelbar an der Grenze zum Gazastreifen gelegen, ist heute über die Mittagszeit unter schweren Beschuss geraten. Zehn Raketen wurden innerhalb weniger Minuten abgefeuert. Sieben wurden vom Abwehrsystem „Eiserne Kuppel“ (Foto) noch in der Luft zerstört. Eine Rakete schlug in der Nähe einer Schule ein und verursachte Sachschaden, eine andere explodierte in einem öffentlichen Park. Ein Mann wurde leicht verletzt. Ein weiterer Flugkörper verfehlte offenbar bewohntes Gebiet.
Nach einer relativ ruhigen Nacht – es hatte „nur“ drei Raketenangriffe im Grenzgebiet gegeben – wurde heute früh eine schwere Grad-Rakete auf die Grossstadt Beersheva abgefeuert. Sie schlug auf offenem Feld ein.
In den vergangenen 24 Stunden wurden nach Armeeangaben 85 verletzte Israelis im Krankenhaus von Aschkelon behandelt, davon 37 Soldaten. Acht von ihnen sind in einem kritischem Zustand.
Der Angriff auf Sderot fand statt, als die israelische Regierung in Jerusalem gerade über die Fortsetzung des Militäreinsatzes in Gaza beriet. Ministerpräsident Netanjahu erklärte, Israel sei verpflichtet, die Terror-Tunnel der Hamas vollständig zu zerstören. Dies sei unabhängig von der Frage, ob es einen Waffenstillstand gebe.
Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) arbeiteten in den letzten Tagen weiter daran, die nach Israel führenden Tunnel zu zerstören. Durch die Tunnel gelangen Terroristen der Hamas direkt auf israelisches Gebiet, um dort Terroranschläge gegen israelische Zivilisten zu verüben.
Eine erhebliche Schwierigkeit bei diesem Einsatz besteht darin, dass die Zugänge zum Tunnelsystem oft verborgen in Moscheen, Schulen und Privathäusern liegen.
IDF Forces findet und zerstört einen Terrortunnel in Gaza Moschee :Drei Soldaten der Maglan-Eliteeinheit sind am Donnerstag ums Leben gekommen, als Sprengsätze in einem verminten Haus explodierten, das einstürzte. Für Matan Gotlib (21) aus Rishon Lezion, Omer Hay (21) aus Savyon und Guy Algranati (20) aus Tel Aviv kam jede Hilfe zu spät.

Guy Algranati

Matan Gotlib

Omer Hay
Damit stieg die Zahl der gefallenen israelischen Soldaten auf 56. Ausserdem wurden am Donnerstag 27 israelische Soldaten zum Teil schwer verletzt.
Die Hamas hatte eine humanitäre Waffenruhe abgelehnt, die von den Vereinten Nationen erbeten worden war. Der Armee gelang es, fünf Tunnel zu zerstören. Fallschirmspringer entdeckten zwei bewaffnete Terroristen, die aus einem Tunnelausgang kletterten, und erschossen sie.
Gleich zehn Terroristen versuchten, ein Panzerabwehrgeschoss auf israelische Soldaten abzufeuern, wobei zwei Israelis verletzt wurden. Die Luftwaffe eilte hinzu und tötete die Angreifer. Rund 80 Terror-Ziele wurden laut Armee am Donnerstag angegriffen, darunter Tunnel und Raketenabschuss-Vorrichtungen.
Das israelische Sicherheitskabinett beschloss, die Militäroffensive „Starker Fels“ kraftvoll fortzusetzen, bis alle Terror-Tunnel vernichtet sind. Das Militär berichtete von „deutlichen Fortschritten am Boden“, die militärische Infrastruktur der Hamas sei mittlerweile schwer beschädigt. Es gibt Berichte, wonach sich Kämpfer ergeben haben, weil sie in den Tunneln nicht mehr mit Nahrung versorgt wurden. Israelische Militärs gehen davon aus, dass die Hamas über rund 15.000 ausgebildete Kämpfer verfügt.
Unterdessen hält der Beschuss Israels weiter an: 140 Raketen wurden aus dem Gazastreifen auf Israel in den letzten 24 Stunden abgefeuert. Allein 50 dieser Raketen landeten auf dem Gebiet des Gazastreifens selbst. Die ZAHAL griffen in diesem Zeitraum 110 terroristische Ziele im Gazastreifen an, darunter fünf Kommandozentralen.
Um die Bodenoffensive effektiv und schnell zu Ende zu bringen und Um die Truppen an der Front zu entlasten, wurden weitere 16.000 Reservisten einberufen. Damit stieg die Zahl der Reservisten im Gaza-Krieg auf 86.000. Die USA, die zuletzt Israel heftig kritisiert hatten, erlaubten dem israelischen Militär, sich mit Munition aus US-Waffenlagern zu versorgen, die in Israel bereit stehen.
Es werde in den nächsten Tagen immer wieder humanitäre Feuerpausen geben, damit sich die Zivilbevölkerung in Gaza mit dem Nötigsten versorgen könne, kündigten die Streitkräfte an.
Seit dem 8. Juli wurden mehr als 2825 Raketen auf Israel abgefeuert.
Kategorien:Sicherheit
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