Südafrikas Juden droht bei Rückkehr Anklage


Südafrikanische Juden, die als sogenannte „Machal“ einen Freiwilligendienst in der israelischen Armee ableisten, droht bei einer Rückkehr nach Südafrika eine Haftstrafe. Das südafrikanische Recht duldet keine Beteiligung seiner Bürger an Kriegseinsätzen im Ausland. Entsprechende Ermittlungsverfahren sind bereits eingeleitet worden. (Quelle: Israel Defense Forces)

Südafrikanische Juden, die als sogenannte „Machal“ einen Freiwilligendienst in der israelischen Armee ableisten, droht bei einer Rückkehr nach Südafrika eine Haftstrafe. Das südafrikanische Recht duldet keine Beteiligung seiner Bürger an Kriegseinsätzen im Ausland. Entsprechende Ermittlungsverfahren sind bereits eingeleitet worden. (Quelle: Israel Defense Forces)

In diesen Tagen wurde bekannt, wonach mehreren jüdischen Südafrikanern eine Anklage drohe. Man fühle sich durch die Regierung in Pretoria diskriminiert, heisst es vom Hinweisgeber, der namentlich nicht genannt werden möchte. Den Beschuldigten wird ihr Einsatz in der Armee Israels (IDF) zum Verhängnis. Sie haben sich freiwillig für den Waffendienst in Gaza gemeldet, dies ist am Kap strikt verboten.

Während sich die südafrikanische Öffentlichkeit mehrheitlich auf die Seite der Hamas positioniert, haben sich einige südafrikanische Juden dazu entschlossen, dem Staat Israel ihre Unterstützung im Kampf gegen die Hamas zuzusichern. Verständnis können die Freiwilligen von der Gesellschaft jedoch nicht erwarten.

Denn die in IDF-Uniformen und teilweise mit Schusswaffen ausgestatteten Südafrikaner beteiligen sich nach geltender Rechtslage an einem Kriegseinsatz. Denn das südafrikanische Gesetz verbietet eine Mitwirkung seiner Bürger an kriegerischen Missionen im Ausland, so schreibt es das „Regulation of Foreign Military Assistance Bill“ vor. Dem überzeugten Zionisten Dean Goodson und vier weiteren Juden drohen empfindliche Haftstrafen, sobald sie aus Israel zurückkehren – ist in einer Zeitung aus Jerusalem zu lesen. Da das Verteidigungsministerium Südafrikas einen Waffeneinsatz in Nahost nicht genehmigt hatte, handeln die jungen Männer rechtswidrig.

Bereits in der vorangegangenen Gaza-Krise von Dezember 2008 bis Januar 2009, bekannt als Operation „Gegossenes Blei“, sind 73 Südafrikaner meist jüdischen Glaubens angeklagt worden, die in der IDF gedient haben sollen. Die Polizei leitete entsprechende Verfahren ein, doch die Justiz musste mangels Beweisen diese wieder einstellen. Dennoch warten diese Bürger vergeblich auf einen Freispruch. Die Prozesse würden schlichtweg ruhen, heisst es von den Behörden. In der Konsequenz bedeutet diese Herangehensweise, dass die südafrikanischen Juden jederzeit in Haft geraten können, sobald aus einem Krisengebiet zurückkehren und ihnen ein Kriegsdienst vorgeworfen wird.

Diese aussergewöhnliche Rechtsauffassung gegenüber jüdischen Mitbürgern in Südafrika dürfte weltweit einmalig sein. Ähnliche Sanktionen sind in einigen Ländern Europas im Hinblick auf die Salafisten erst geplant, die sich in Syrien dem „Heiligen Krieg“ anschliessen. Der südafrikanische Gesetzgeber wollte mit der „Regulation of Foreign Military Assistance Bill“ einen Beitrag zum weltweiten Frieden leisten. Angeblich aus der Erfahrung mit der Apartheid heraus.

Die israelische Regierung erlaubt ausländischen Staatsbürgern einen Einsatz in den verschiedensten Einheiten der Armee. Als sogenannte „Machal“ können junge Männer und Frauen für bis zu 18 Monate an verschiedenen Programmen mit oder ohne Waffennnutzung teilnehmen. Die meisten Personen dienen erfahrungsgemäss in der Luftwaffe. Unmittelbar nach der Unabhängigkeit Israels im Jahr 1948 wurde der Freiwilligendienst ins Leben gerufen.



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