Netanjahu würdigt verstorbene Joan Rivers


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Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat die verstorbene amerikanische Künstlerin Joan Rivers als Freundin Israels gewürdigt. Die streitbare Jüdin starb mit 81 Jahren am Donnerstag in New York.

„Joan Rivers brachte Millionen auf der Welt zum Lachen, und sie war stolz auf ihre jüdischen Wurzeln und ihr jüdisches Erbe“, sagte Netanjahu am frühen Freitagmorgen. „Sie war eine lautstarke Unterstützerin Israels und wir werden sie vermissen.“

Rivers wurde 1933 als Tochter russisch-jüdischer Einwanderer in New York geboren und studierte nach der Schule zunächst Englisch und Anthropologie. 1965 wurde sie als Komikerin bekannt und gehört seitdem fest zur amerikanischen Entertainment-Szene. In den 80er Jahren scheiterte sie mit einer eigenen Late-Night-Show, 1990 wurde sie für ihre Talkshow mit dem Fernsehpreis Emmy ausgezeichnet. Zuletzt nahm sie an verschiedenen Reality-Formaten teil und kommentierte in der Sendung „Fashion Police“ die Garderobe von Prominenten.

Rivers war Mitglied der reformierten Synagoge „Tempel Emanu-El“ in New York. Im August 2014 sorgte die Künstlerin für Aufmerksamkeit, als sie während des Gaza-Konflikts Partei für Israel ergriff. Im Interview mit dem Onlinedienst TMZ erklärte sie, die Palästinenser hätten den Konflikt angefangen und hätten auch die zivilen Opfer zu verantworten, da sie Schulen und Krankenhäuser als Waffenlager missbrauchten.

Mit der jüdischen Community war Rivers nicht immer auf einer Linie. Mehrfach machte sie Witze mit dem Holocaust . Über Heidi Klum sagte sie einmal: „Das letzte Mal, als ein Deutscher so heiss ausgesehen hat, hat er Juden in einen Ofen geschoben.“ Und zu einem Auftritt der Schauspielerin Angelina Jolie fiel ihr ein: „Wenn ich eine abgemagerte Tätowierte sehen will, schaue ich ‚Schindlers Liste.‘“ Immer wieder nahm sie auch ihren eigenen jüdischen Glauben auf die Schippe.

Sie scherzte bis zum Schluss – auch über ihren eigenen Tod. „Ich hatte so viele Schönheitsoperationen, dass sie meinen Körper nach meinem Tod an Tupperware spenden werden“, soll Joan Rivers einmal gesagt haben. Bis zuletzt hatte Rivers gearbeitet, sich auf roten Teppichen gezeigt – und auch Stunden, bevor sie den Atemstillstand erlitt, bewies sie noch einmal ihren schwarzen Humor. „Ich bin 81. Mich kann es jede Sekunde erwischen. Ich könnte gleich hier umkippen und Ihr könntet sagen «He, ich bin dabei gewesen!“, zitierte sie die „New York Daily News“.

Rivers starb im New Yorker Mount-Sinai-Krankenhaus, wenige Tage nachdem sie bei einer Operation an den Stimmbändern einen Atemstillstand erlitten hatte. Gegen die Klinik laufen nun Ermittlungen. Bis zuletzt hatte sie die Sendung «Fashion Police» moderiert, in der sie sich über Modesünden von Prominenten lustig machte. Manche ihrer Witze überschritten dabei zuweilen die Grenzen des guten Geschmacks und stiessen auf viel Kritik. Aber die Prominenten verrieten, dass sie Rivers gerade wegen ihrer bösen Scherze vermissen würden.

(JNS und Agenturen)



Kategorien:Kultur

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