Gazastreifen ist nach Raketenbeschuss abgeriegelt


.Israel hat die Grenzübergänge Kerem Schalom (Foto) und Erez zum Gazastreifen vorläufig geschlossen. Grund ist der Einschlag einer Rakete in der Region Eschkol am Freitagabend. Es ist bereits die zweite Verletzung des Waffenstillstands seit dem Ende der Militäroperation „Starker Fels“ Ende August. Da Ägypten den Übergang Rafah ebenfalls gesperrt hat, ist der Gazastreifen derzeit vollkommen isoliert.

Die Rakete war auf offenem Gelände in Eschkol eingeschlagen, nicht weit entfernt vom Grenzzaun. Die israelischen Überwachungssysteme hatten die Rakete registriert, aber keinen Alarm ausgelöst, da keine Wohngebiete gefährdet waren.

Der Waffenstillstand zwischen der Hamas und Israel war drei Wochen nach Inkrafttreten erstmals gebrochen worden. Dabei war ebenfalls eine Rakete in Eschkol eingeschlagen, ohne Schäden anzurichten.

Zu dem jüngsten Raketenbeschuss hat sich keine der islamistischen Gruppierungen im Gazastreifen bekannt. Israelische Militärexperten halten es für möglich, dass es sich um einen fehlgeschlagenen Raketentest handelte und der Flugkörper versehentlich auf israelischem Gebiet niedergegangen ist. Seit Anfang Oktober testet die Hamas wieder Kurzstrecken-Raketen, wobei die Flugkörper üblicherweise in Richtung Mittelmeer abgefeuert werden. Allein in der vergangenen Woche soll es nach Aussagen von Gaza-Bewohnern sechs derartige Tests gegeben haben.

Ägypten hat seine Grenze zum Gazastreifen abgeriegelt, weil die Regierung befürchtet, dass Terroristen aus Gaza die Terrorgruppen auf der Sinai-Halbinsel unterstützen, die dort Anschläge auf das ägyptische Militär verüben. Das Innenministerium in Gaza warf der Regierung in Kairo vor, sie verstärke mit ihrer Maßnahme das Leiden von Tausenden.

Der Raketeneinschlag am Freitag ereignete sich nach einer Woche voller Spannungen zwischen Juden und Muslimen in Israel, insbesondere in Jerusalem. Obwohl die Palästinenser am Freitag zu einem „Tag der Wut“ aufgerufen hatten, blieb es bei kleineren Krawallen. Zwar wurden erneut Polizisten mit Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen, aber es gab nach den bisherigen Meldungen nur einen Leichtverletzten. Israelische Sicherheitskräfte führen die relative Ruhe auch auf das schlechte Wetter zurück: Der Regen habe viele Palästinenser dazu veranlasst, zu Hause zu bleiben. (ih)



Kategorien:Sicherheit

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