US-Konsulat heuert 35 bewaffnete Palästinenser an


"US Consulate Jerusalem" by Magister - Own work. Licensed under CC BY-SA 3.0

„US Consulate Jerusalem“ by Magister – Own work. Licensed under CC BY-SA 3.0

Die Entscheidung, die Palästinenser anzustellen und mit Waffen auszustatten, hat dem Bericht zufolge Dan Cronin getroffen, der Verantwortliche für die Sicherheit des Konsulats. Die palästinensischen Wachleute sollten hauptsächlich amerikanische Diplomaten bei Reisen in die Palästinensergebiete beschützen. Stationiert werden sollen sie im Konsulatsgebäude in Jerusalem.

Die Bereitstellung der Waffen für die Palästinenser ist jedoch ein Verstoss gegen eine 2011 getroffene Vereinbarung zwischen dem Konsulat und der israelischen Regierung: Sie gibt vor, dass es lediglich ehemaligen Soldaten der israelischen Armee gestattet ist, Waffen im und für das Konsulat zu tragen. In diesem Jahr hat die Sicherheitsabteilung des Konsulats zwar die Zustimmung der israelischen Regierung erhalten, ihr Waffenarsenal um weitere 100 Gewehre aufzustocken – aber nicht für Palästinenser, sondern für amerikanische Diplomaten oder Israelis, die zuvor in der Armee gedient hatten. Das Konsulat hatte zwar schon vorher Sicherheitskräfte aus Ost-Jerusalem beschäftigt, jedoch waren sie nie bewaffnet.

Laut anonymen Quellen hat sich die Einstellung des Konsulats gegenüber Israelis geändert, seit Sicherheitschef Cronins Amtszeit vor rund eineinhalb Jahren begann: Sieben israelische Wachen seien seitdem entlassen worden, im Vergleich dazu lediglich ein Palästinenser. Einige ehemalige Beschäftigte des Konsulats werfen Cronin vor, seine Haltung gegenüber Israelis sei kaltschnäuzig. „Cronin macht, was er will. Er will die Israelis nicht im Konsulat“, so einige der Quellen, die ynetnews zitiert.

Weiter heisst es, Cronin habe Palästinenser als Wachen angeheuert, die in der Vergangenheit als Steinewerfer verhaftet worden waren. Mehr noch: Einige hätten sogar Verwandte, die wegen terroristischer Aktivitäten verurteilt wurden. „Das ist unverantwortlich. Wer stellt sicher, dass die Waffen in den Händen dieser Menschen nicht für Terroraktivitäten genutzt werden?“, geben die Quellen ihre Ängste preis.

Erschwerend komme hinzu, dass der oberste Berater des Generalkonsuls ein Palästinenser ist, der einige Zeit wegen seiner Mitgliedschaft bei der Palästinensischen Befreiungsorganisation in einem israelischen Gefängnis verbracht hat. Ein anderer Konsulats-Mitarbeiter ist angeblich verwandt mit einem der Führer der Hamas in Jerusalem, Mohammed Hassan Abu Tir, der Israels Justiz ebenfalls bestens bekannt ist.

„Das Konsulat der Vereinigten Staaten hat volles Vertrauen in die Professionalität seiner Mitarbeiter“, heisst es in einer Stellungnahme des Konsulats zu den Geschehnissen, die nun ebenfalls veröffentlicht wurde. „Wir lassen über die Sicherheit unserer Diplomaten nicht diskutieren. Und nehmen Sie zur Kenntnis, dass es einige Ungenauigkeiten in Ihren Behauptungen gibt. Wir koordinieren unsere Arbeit mit den lokalen Behörden vollständig und kontinuierlich.“ (ih)



Kategorien:Nahost

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