Einen Tag nach dem Anschlag auf den Sohn eines ehemaligen Top-Terroristen aus dem Libanon, Jihad Mughniyeh, wird das Säbelrasseln im Norden immer lauter. Die Hisbollah-Terrororganisation im Libanon will sich dafür rächen, dass sie am Sonntag von einem israelischen Kampfhubschrauber angegriffen wurde. Mindestens sechs Mitglieder der Schiiten-Miliz, darunter ein ranghoher Kommandeur, starben nach Angaben der Terrorgruppe bei dem Luftschlag im syrischen Teil der Golanhöhen. Einer der Toten soll Jihad Mughniyeh sein, der Sohn von Imad Mughniyeh, einem der dienstältesten Hisbollah-Kommandeure.
Ein Sprecher der Schiitengruppe sagte am Sonntag, dass sich die Kämpfer in den libanesischen Dörfern und Städten entlang der Grenze zu Israel in Windeseile in Sicherheit gebracht hätten, da sie eine Eskalation der Lage befürchteten.
Die libanesische Tageszeitung As-Safir, die der Hisbollah zugetan ist, zitiert eine vertrauliche Quelle der Terrorgruppe, die besagt, dass es einen Zeitpunkt und einen Ort geben wird, um zurückzuschlagen. Jedoch würde dies in einer Weise geschehen, die keine Eskalation des Konflikts zur Folge haben werde.
„Auch wenn die Hisbollah den Einsatz nicht erhöht, bereitet sich die Organisation auf ein Worst-Case-Szenario vor, in dem Israel beschliesst, sich in den Libanon zu wagen“, werden die Hisbollah-Quellen zitiert.
Inzwischen hat Ibrahim al-Amin, der Herausgeber der Zeitung Al Akhbar, welche ebenfalls eng mit der Hisbollah verbunden ist, einen Leitartikel veröffentlicht, in dem er eine minutiös geplante Antwort statt einer spontanen Reaktion „vorhersieht“. Er schrieb: „Besondere Hinweise, die durch die Führung des Feindes [Israel] hervorgerufen wurden, haben zu der Entscheidung geführt, die Vergeltung wegen des Verbrechens durchzuführen.“ Er sagte, die Antwort „sollte ein Akt sein, der nicht auf Emotionen basiert, sondern auf Überlegungen, die bis ins kleinste Detail reichen, eine Aktion, die Ruhe und Überlegung erfordert, ohne emotionale Verbindung.“ Der Anschlag gegen die Hisbollah-Aktivisten habe sich auch gegen den Schirmherrn der Organisation, den Iran, gerichtet.
Obwohl es keine offiziellen Beweise gibt, dass Israel hinter dem Angriff steckt, erzählte eine ungenannte israelische Sicherheitsquelle der französischen Nachrichtenagentur AFP, dass ein israelischer Hubschrauber einen Angriff gegen „Terroristen“ auf der syrischen Seite der Golanhöhen durchgeführt habe.
Westliche Geheimdienste bestätigten, dass Mughniyeh habe geplant, Israel mit Raketen, Bomben und Antipanzergranaten anzugreifen. Ausserdem wollte er Dschihadisten auf israelisches Gebiet schicken, um Zivilisten und Militärangehörige zu töten. Die Zelle sei auch für Angriffe auf die israelischen Golanhöhen in der Vergangenheit verantwortlich, heisst es.
Der ehemalige Leiter des israelischen Armeegeheimdienstes, Amos Yadlin, erklärte In einem Radiointerview, dass es schwer für die Hisbollah sein werde, nicht darauf zu reagieren. Seiner Meinung nach handelte es sich bei dem Angriff um eine Vorsorgemaßnahme und nicht um einen gezielten Schritt, die Organisation zu schwächen. „Die Hisbollah hat sich eine Infrastruktur in den Golanhöhen aufgebaut, und von dort aus ist es leichter, Israel anzugreifen. Die Hisbollah ist dort sehr aktiv.“
(JNS und Agenturen)
Kategorien:Sicherheit

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