UN-Truppen schauen beim Waffenschmuggel weg


UNIFILIsraels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist über die Friedenstruppen der Vereinten Nationen (UNIFIL) verärgert. Die Blauhelme schafften es nicht, den Waffenschmuggel der Hisbollah in den Libanon zu verhindern. Dies ist laut einer UN-Resolution ihre Aufgabe. In einem Telefongespräch mit UN-Generalsekretär Ban Ki-moon beschuldigte Netanjahu zudem den Iran, den Hauptsponsor der Hisbollah, Schuld an den bewaffneten Konflikt vom vergangenen Mittwoch zu sein.

Bei den Gefechten waren zwei israelische Soldaten und ein UN-Soldat ums Leben gekommen. Es waren die schlimmsten Kämpfe entlang der israelisch-libanesischen Grenze seit dem Krieg im Jahr 2006. Israel reagierte auf den Beschuss der Hisbollah mit einem Luftangriff auf den Süden Libanons, wo Stützpunkte der schiitischen Terror-Miliz vermutet werden. Aus der Sicht des israelischen Ministerpräsidenten versucht der Iran, den Konflikt mit Israel weiter anzuheizen. Es sei ein Eklat, „dass bisher niemand aus der Weltgemeinschaft mit anklagendem Finger auf Teheran gezeigt hat“, so Netanjahu.

Dass die UN-Resolution noch nicht umgesetzt sei und zudem die UN-Friedenstruppen „nie über den Waffenschmuggel im südlichen Libanon berichten, ist unverständlich“, so Netanjahu weiter. Der Ministerpräsident drückte trotzdem sein Mitgefühl für den Tod des spanischen Blauhelm-Soldaten aus und erklärte, dass er bereit sei, die genaueren Umstände für den Zwischenfall gemeinsam zu untersuchen. Die UN-Truppe „überwacht“ den Südlibanon seit 1978.

Sowohl Israel als auch die Hisbollah haben signalisiert, dass sie nicht an einer weiteren Eskalation interessiert seien. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah gab jedoch an, auf einen israelischen Angriff sofort mit Vergeltung zu reagieren. Im Grenzbereich ist es trotz starker Militärpräsenz auf beiden Seiten in den vergangenen vier Tagen ruhig geblieben. (ih)



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