Innenminister Silvan Shalom hat angekündigt, er wolle alle äthiopischen Juden nach Israel holen, die in dem ostafrikanischen Land auf eine Ausreise warteten. Es gehe um rund 7000 Menschen, darunter die Angehörigen von 500 Äthiopiern, die derzeit in Israel Armeedienst leisten. Einigen von ihnen war bislang die Einreise verweigert worden. Der Innenminister will dies nun mit seiner neuen Initiative ändern.
Zunächst sollen die Angehörigen der äthiopischstämmigen Soldaten einreisen dürfen, unterstrich Shalom. „Ich glaube, wenn wir einen Fuss in der Tür haben, wird der Ausreiseprozess auch weitergehen.“
In Israel leben mehr als 135.000 Juden äthiopischer Herkunft, die vor allem in zwei Einwanderungswellen ins Land kamen. 2013 hatte Israel die Einwanderung der „Falascha“ offiziell für beendet erklärt. Zuvor hatte es grosse Aktionen gegeben, um diese Juden zurück ins Heilige Land zu bringen: „Moses“ 1984, „Joshua“ 1985, „Salomon“ bis 1992 und die „Aktion Taubenflügel“ 2010.
Einige ultraorthodoxe Rabbis haben Vorbehalte gegen die afrikanischen Einwanderer, von denen manche offiziell Christen waren, aber weiterhin den jüdischen Riten folgten. Die Integration der afrikanischen Juden gestaltet sich schwierig: Viele von ihnen haben kaum Schulbildung genossen, sind nun arbeitslos und leben in Armenvierteln oder illegalen Siedlungen. Eine grosse Gruppe von ihnen hatte gegen Diskriminierung demonstriert und von der Regierung gefordert, die Luftbrücke nach Äthiopien aufrechtzuerhalten und auch ihre Verwandten heim nach Israel zu holen. Innenminister Shalom will nun diese Forderung erfüllen. (ih / Foto: Tomer Neuberg (Flash 90))
Kategorien:Gesellschaft

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