Nach einem Moschee-Brand im von Israel besetzten Westjordanland haben jüdische Siedler ein Zeichen der Solidarität gesetzt und den Bewohnern eines palästinensischen Dorfes neue Koran-Ausgaben geschenkt. Dieser Besuch solle ausdrücken, dass der, der gegen Frieden sei, auch gegen Gott sei, sagte Rabbi Menachem Froman, ein bekannter Friedensaktivist.
Zusammen mit anderen liberalen Juden und Palästinensern demonstrierte er auf einer Strassenkreuzung für ein friedliches Nebeneinander. An der Kundgebung beteiligten sich allerdings weniger als 20 Menschen.
Israelische Sicherheitskräfte hinderten Palästinenser aus dem Dorf Beit Fadschar daran, sich ihnen anzuschliessen. Jugendliche bewarfen die Beamten daraufhin mit Steinen. Die Sicherheitskräfte reagierten mit Tränengas-Beschuss. Verletzt wurde niemand.
Bei dem Brand in der Moschee von Beit Fadschar wurden mehrere Koran-Bücher zerstört. An die Wänden waren auf hebräisch verfasste Drohungen gekritzelt worden. Der Verdacht fiel sofort auf militante jüdische Siedler, die sich gegen einen Friedensschluss mit den Palästinensern wehren, weil sie dann voraussichtlich einige Siedlungen aufgeben müssten.
Die Friedensverhandlungen stocken derzeit, seit vor einer Woche ein israelisches Bau-Moratorium für weitere Wohnungen in dem Gebiet auslief. Die Palästinenser-Regierung verlangte am Wochenende eine Fortsetzung des Siedlungsbaustopps als Bedingung für weitere direkte Gespräche.
Kategorien:Nahost

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