Das israelische Parlament hat das bereits länger in der Diskussion stehende so genannte Photoshop-Gesetz verabschiedet. Dieses soll einen Beitrag bei der Eindämmung psychischer Krankheiten wie Anorexie leisten, berichtete die Zeitung ‚The Atlantic‚. Das Gesetz richtet sich an erster Linie an die Mode- und die Werbe-Industrie. Es verpflichtet diese Branchen dazu, Bilder und Werbeplakate, auf denen die Models mit einer Bildbearbeitung verändert wurden, eindeutig zu kennzeichnen. Das soll einen Beitrag dazu leisten, sie nicht mehr als unerreichbare Schönheitsideale erscheinen zu lassen.
Weiterhin setzt das neue Gesetz auch der Auswahl an Models Grenzen. So ist es den beiden Branchen nun offiziell verboten, Frauen auf den Laufsteg oder vor die Kamera zu schicken, deren Body Mass Index (BMI) unter 18,5 liegt. Dieser Wert wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO als Grenze zur Unterernährung definiert.
Einer der führenden Unterstützer des neuen Gesetzes ist Adi Barkan, ein in Israel sehr bekannter Modefotograf und ehemaliger Betreiber einer Model-Agentur. Dieser hatte Ende der 1990er Jahre ein 15-jähriges Mädchen, dass sich in Erwartung einer grossen Karriere heruntergehungert hatte, nach einem Vorstellungsgespräch in seiner Agentur direkt ins Krankenhaus gebracht und auf ihrem Weg aus der Essstörung heraus begleitet.
Als der Fall bekannt wurde, meldeten sich zahlreiche weitere Mädchen und junge Frauen mit diesem Problem bei ihm. Seitdem widmet er sich der Hilfe für Menschen mit Essstörungen. Seiner Ansicht nach war es dabei notwendig, das jetzt beschlossene Gesetz zur Unterstützung einzuführen, da die ebenfalls notwendige Aufklärung zu lange dauert und die Probleme aktuell zu akut sind.
Allein in Israel werden in jedem Jahr rund 1.500 neue Fälle von Essstörungen registriert. Etwa 10 Prozent aller Jugendlichen sind betroffen. „Wir wissen, dass die häufigste Todesursache in der Altergruppe von 15 bis 24 Anorexie ist, daher sind diese Zahlen sehr beunruhigend“, so Barkan.
Kategorien:Gesellschaft, Politik
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Ich habe mir zu diesem Thema und zur Situation in Österreich einmal Gedanken gemacht und diese niedergeschrieben: http://www.newsgrape.com/a/fotografie-am-brennpunkt/
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