US-Präsidentschaftsbewerber Mitt Romney hat bei seinem Israel-Besuch die Gefahr einer nuklearen Aufrüstung des Irans betont. Man nehme dies «sehr ernst», sagte Romney bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Jerusalem.

Netanjahu sagte zu der Einschätzung Romneys, «die grösste Gefahr für die Welt» sei ein atomar aufgerüstetes Ajatollah-Regime: «Mitt, da kann ich nur voll und ganz zustimmen!»
Romney trifft sich in Jerusalem auch mit dem Präsidenten Schimon Peres, israelischen Oppositionspolitikern sowie mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Salam Fajad. Bei den Gesprächen in Israel soll es vor allem um das iranische Atomprogramm, den Syrienkonflikt, die Umwälzungen in der arabischen Welt sowie den festgefahrenen Friedensprozess gehen.
Kurz vor dem Treffen mit Netanjahu hatte Romneys aussenpolitischer Berater Dan Senor erklärt, Romney würde einen Militärschlag Israels gegen den Iran befürworten. «Israel muss selbständig Massnahmen ergreifen können, um den Iran an der Entwicklung (von nuklearen Waffen) zu hindern», sagte Senor. Romney würde einen solchen Entscheid respektieren.
Romney nimmt damit eine andere Position ein als US-Präsident Barack Obama. Dieser versuchte bisher Israel davon zu überzeugen, von einem Präventivschlag gegen den Iran abzusehen. Obama setzt stattdessen auf internationale Sanktionen gegen das Land, in der Hoffnung, der Iran werde am Ende im nuklearen Bereich zu Konzessionen bereit sein.
Wie Senor gegenüber Reportern sagte, gibt es für Romney in der Iran-Frage zwei wichtige Zeitpunkte. Der erste ist der Tag, an dem der Iran fähig sein wird, Nuklearwaffen herzustellen. Der zweite ist jener Tag, an dem der Iran fähig sein wird, einen Militärschlag abwehren zu können.
Romney war am späten Samstagabend in Israel eingetroffen. Mit der Reise will Romney im Hinblick auf die US-Präsidentenwahl am 6. November seine Glaubwürdigkeit im Bereich Aussenpolitik verbessern – und in den USA pro-israelische Wähler auf seine Seite ziehen.
Kategorien:Sicherheit
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