Der Leiter des israelischen Militärgeheimdienstes Generalmajor Aviv Kochavi hat am 14. März erklärt, dass seine Mitarbeiter Vorbereitungen für die Verwendung der syrischen Chemiewaffen entdeckt haben. Laut Angaben des israelischen militärischen Geheimdienstes verstärkten der Iran und Hisbollah in den letzten Monaten erheblich ihre Unterstützung für Damaskus. Der Iran hilft seinem Verbündeten mit Geld und Waffen und libanesische Schiiten entsenden Kämpfer ihrer Spezialeinheiten in den Krieg auf der Seite der syrischen Regierungsarmee.
Kochavi sagte, dass Assad sich darauf vorbereitet, chemische Waffen zu benutzen, aber noch nicht den Befehl gegeben habe sie einzusetzen. Er machte jedoch keine Angaben darüber, woher die Informationen stammen. Seit langem hat man Bedenken, dass Assads Vorrat an chemischen Waffen am Ende in die Hände von Gruppen fallen könnten, die Israel gegenüber feindlich gesinnt sind, wie die Hisbollah oder von al-Qaida inspirierte Organisationen.
Israel hat sich aus dem syrischen Bürgerkrieg herausgehalten, befürchtet aber, dass sich die Gewalt über die Grenze in den Norden Israels verlagern könnte.
Auf der Herzlija-Konferenz in Israel beraten Mächtige, wie man die Gefahr aus Syrien am besten eindämmt. Israel fürchtet nicht nur die Bedrohung aus Iran. Ein Problem ist auch die sunnitische Achse. Ob es nach Assads Sturz in Syrien noch eine Zentralgewalt geben wird, die in der Lage ist die Einhaltung des Waffenstillstandsabkommens auf dem Golan sicherzustellen, ist fraglich. „Wir werden nach dem Sturz Assads die Entstehung einer schwachen Zentralgewalt in Syrien erleben, die mit regionalen Kräften verhandeln muss“, meint etwa Eyal Zisser von der Universität Tel Aviv und einer der führenden Syrienexperten Israels.
Andere sehen das Land gar in autonome Territorien zerfallen, in Sunnistan, Alawistan und Kurdistan. Sollte es Teheran nicht gelingen, Assad trotz erheblicher Anstrengungen an der Macht zu halten, dann würden Iran und Hisbollah versuchen, die Alawitengebiete zu halten und die dortige Gemeinschaft zu einer Art syrischen Hisbollah zu machen. „Hisbollah und Iran bereiten sich schon auf die Zeit nach Assad vor“ sagt Militärgeheimdientschef Aviv Kochavi.
Nach israelischen Erkenntnissen haben Iran und Hisbollah schon eine eigene Miliz aufgestellt, die im Moment 50.000 Kämpfer umfasst und der zerfallenden syrischen Armee bei der Bekämpfung der Aufständischen hilft. Diese Miliz soll auf 100.000 Kämpfer wachsen und nach einem Sturz Assads die Alawitengebiete gegen die Rebellenmilizen behaupten. Die libanesische Hisbollah will in jedem Fall einen machtvollen Fuss im Nachbarland behalten.
Kategorien:Sicherheit
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