König David sagte: „Der Anfang der Weisheit ist die Furcht vor dem Ewigen.“ (Psalme Davids: Psalm 111, Vers 10)
Thora-Parascha
„Tasria Mezora“
Wochenabschnitt: 3. Mose 12:1 bis13:59; Haftara-Prophetenlesung: II Koenige 4:42 bis 5:19
Mezora-Psalm 120
Wirkungen einer bösen Zunge
Den Aussätzigen nennt die Tora: „Mezora“ (Wajikra 14,2). Im Talmud (Arachin 15 b) und auch im Midrasch Wajikra Rabba (Abschnitt 16) wird das hebräische Wort „Mezora“ gedeutet als eine Verdichtung: „Mozi Shem Ra“ (= Verleumder). Unsere Weisen sahen im Aussatz eine Strafe für übles Reden (hebr.: Laschon haRa). Für den sich reinigenden Mezora muss man „zwei lebendige, reine Vögel, nehmen“ (Wajikra 14,4); Raschi erklärt: „Er hat geschwätzt, darum braucht man zu seiner Reinigung Vögel, die immerzu zwitschern“.
Schon im vorigen Wochenabschnitt hat Raschi auf den Zusammenhang von Laschon haRa und Aussatz hingewiesen: der Mezora soll ausserhalb des Lagers abgesondert bleiben (Wajikra 13, 46); Raschi kommentiert: „Weil er durch Laschon haRa Zwiespalt zwischen einem Mann und seiner Frau bzw. zwischen Freunden verursacht hat, soll auch derjenige, der Übles geredet hat, getrennt bleiben.“ Merke: Mit übler Rede schadet ein Mensch nicht nur anderen, sondern auch sich selbst (Aussatz, Isolierung).
Von Wirkungen einer bösen Zunge spricht der Psalmist: „Ewiger, rette meine Seele vor der Lügen-Lippe, vor der trügerischen Zunge!“ (Psalm 120, 2). Die folgenden zwei Verse von Psalm 120 kann man, wie F. Melzer bemerkt hat, unterschiedlich interpretieren. Wendet sich die Frage: „Was gibt es dir, was mehrt es dir?“ (in Vers 3) an den Ewigen oder an die trügerische Zunge? Vers 4 lautet: „Die geschärften Pfeile eines Helden, nebst immer glühenden Kohlen“. Ist hier die Wirkung der trügerischen Zunge beschrieben oder die für sie erbetene Strafe? Beide Auslegungen zu beiden Versen sind vertretbar.
Der Psalmist möchte nicht die Zielscheibe von Laschon haRa werden und bittet Gott um Schutz. Erwähnenswert ist, dass jüdische Beter nach Ende des Achtzehngebets dreimal täglich folgende Bitte äussern: „Mein Gott, bewahre meine Zunge vor Bösem und meine Lippen vor trügerischem Reden“ (siehe Psalm 34, 14). Gerade wer nicht Opfer von Laschon haRa sein will, sollte seine eigene Zunge hüten! (Prof. Dr. Yizhak Ahren)
Kategorien:Gesellschaft
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Thorazitat – Parascha
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