Die Nachricht zu der ersten Attacke hatten namenlose „amerikanische Offizielle“ dem Sender CNN gesteckt. Doch konnten die weder den Zeitpunkt noch den Ort des Angriffs nennen und wussten nicht einmal, was da zerstört worden sei. Je nach „offizieller“ Quelle lag das Ziel in Syrien oder im Libanon. Unbekannt ist, ob ein Lagerhaus oder ein Lastwagenkonvoi getroffen worden ist, ob die Kampfflugzeuge nach Syrien eingedrungen sind oder vom Libanon aus Raketen auf das Ziel in Syrien geschossen haben. Auffällig ist, dass die Syrer und die Hisbollah -Miliz zu jenem ersten Angriff schweigen. Entweder haben sie etwas zu verbergen, oder sie wollen nicht eingestehen, angegriffen worden zu sein. Die libanesische Regierung beklagte sich nur über das Eindringen israelischer Kampfflugzeuge in libanesischen Luftraum, schwieg aber zu dem Bombardement, das möglicherweise im Libanon stattgefunden hat.
Nur aufgrund amerikanischer Andeutungen und israelischer Warnungen kann man erraten, was angegriffen worden ist. Es gehe um „game changers“, also vom Iran angelieferte Raketen, die das bestehende militärische Gleichgewicht ändern könnten. Dazu gehören Scud-Raketen mit einer Reichweite von 700 Kilometern und einer Tragkraft von einer Tonne Sprengstoff oder chemischer Kampfstoffe. Damit könnte die Hisbollah jeden Punkt in Israel treffen, sogar Eilat am Roten Meer. Ein anderer „game changer“ wären Flakraten vom Typ SA-7. Damit könnten israelische Aufklärungsflüge über den Libanon unterbunden werden. Erwähnt wurden auch Raketen, mit denen die Hisbollah den Schiffsverkehr zu Israels Häfen lahmlegen könnte. Noch wird nicht angenommen, dass Syrien chemische Kampfstoffe an die Hisbollah weitergereicht haben könnte. Das haben die Amerikaner als Überschreiten einer „Rote Linie“ bezeichnet.
Gemäss den nahöstlichen „Spielregeln“ hat ein militärischer Angriff nicht stattgefunden, solange die Beteiligten dazu schweigen. Ein typisches Beispiel dafür lieferte der angebliche israelische Angriff auf eine Atomfabrik im Osten Syriens im September 2008. Die Syrer konnten nicht eingestehen, eine Atomfabrik errichtet zu haben und die Israelis konnten nicht zugeben, syrischen oder türkischen Luftraum verletzt zu haben. Das offizielle Eingeständnis eines Angriffs wäre einer klassischen Kriegserklärung gleich gekommen. Das hätte Syrien wie Israel zu einem Krieg gezwungen. Solange die Betroffenen augenzwinkernd behaupten, von nichts zu wissen, erübrigt sich ein Krieg, obgleich Satellitenaufnahmen und viele andere Einzelheiten aus „zuverlässigen“ Quellen vermeintliche „Beweise“ liefern.
Während also die erste Attacke vom Freitag diplomatisch nicht stattgefunden hat, wurde der angebliche Luftangriff auf ein „Forschungslabor“ bei Damaskus von der syrischen Regierung bestätigt. Aber wie in den anderen Fällen bleibt es ein offenes Geheimnis, was wirklich explodiert ist und wer es getan hat, solange die Israelis schweigen.
Diese eigentümlichen „Spielregeln“ ermöglichen es Syrien wie der Hisbollah , mitten im syrischen Bürgerkrieg nicht auch noch Krieg gegen Israel führen zu müssen. Israels wahre Interessen lassen sich nur schwer ermitteln. Offen wird nur gesagt, dass es keinen Transfer bestimmter Waffen an die Hisbollah geben dürfe. Zu den Vorgängen in Syrien hat sich das offizielle Israel bisher nicht geäussert und jegliche Einmischung oder Parteinahme vermieden. Für Israel dürfte ein Verbleib Baschar al-Assads mit dem Iran und Hisbollah als Verbündete, oder ein Sieg islamistischer und anderer als „Terrorgruppen“ bezeichneter Rebellen der Alternative zwischen „Pest oder Cholera“ entsprechen.
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