Israels Oppositionsführerin Shelly Yachimovich besucht erstmals Deutschland – das Land, in dem ihre Grosseltern von den Nazis umgebracht wurden. Die 53-jährige Vorsitzende der Arbeiterpartei nimmt an den Jubiläumsfeierlichkeiten zum 150. Geburtstag der SPD teil. In einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ (Mittwochausgabe) erklärte Yachimovich, sie wisse sich gegen die oft überzogene Israelkritik der europäischen Linksparteien zu wehren: „Ich bin eine Zionistin, ich bin eine Patriotin und ich bin stolz auf mein Land. Ich sehe im zionistischen Projekt eine historische und moralisch gerechte Revolution. Es gibt übrigens durchaus sozialdemokratische Politiker, die Israel wohlgesonnen sind.“ Sie forderte die Einführung der Zivilehe in Israel (bisher dürfen nur Rabbiner Trauungen vornehmen), und zudem die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe.
In Israel hat sich die streitbare Oppositionsführerin gerade mit dem Leiter der ultraorthodoxen Schass-Partei, Arye Deri, angelegt. Nachdem ein Mann in einer Bank in Beersheva vier Menschen erschossen hatte, weil ihm ein Kredit versagt worden war, hatte Deri der Regierung eine Teilschuld gegeben: Die stürze mit ihrem Sparkurs tausende Familien in Armut und Verzweiflung. Yachimovich, die ansonsten kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es darum geht, Netanjahu zu kritisieren, widdersprach Deri jedoch sehr deutlich: In Beersheva habe ein Mann ein schreckliches Verbrechen begangen, und diesem Verbrechen dürfe die Politik nicht einmal den Hauch einer Rechtfertigung geben.
Kategorien:Politik

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