Abgeordneter will auf dem Tempelberg beten


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Der israelische Abgeordnete Moshe Feiglin

Der israelische Abgeordnete Moshe Feiglin vom Regierungsbündnis Likud-Beyteinu kämpft einen einsamen Kampf: Weil Ministerpräsident Netanjahu ihm nicht erlaubt, auf dem Tempelberg zu beten, stimmt er in der Knesset aus Protest konsequent gegen die eigene Regierung. Die ist sauer auf den Rebellen und hat ihm jetzt seinen Sitz im Erziehungsausschuss gestrichen. Feiglin wurde durch einen anderen Abgeordneten ersetzt. Feiglin will seinen Aufstand aber dennoch fortsetzen.

Nicht nur Netanjahu hatte dem 50-jährigen das Beten auf dem Tempelberg untersagt, auch Generalstaatsanwalt Yehuda Weinstein blockierte das Vorhaben. Der Grund: Die Palästinenser würden das Beten des jüdischen Abgeordneten als Provokation auffassen, es könnten Unruhen ausbrechen, wie dies schon desöfteren der Fall war. Feiglin lässt das nicht gelten. Er wirft den jüdischen Behörden vor, dass sie vor der muslimischen Tempelberg-Verwaltung kuschen. „Ich darf mein Recht als Bürger und Abgeordneter, auf dem Tempelberg zu beten, nicht wahrnehmen.“ Die israelische Polizei hatte in den vergangenen Monaten mehrere jüdische Beter auf dem Gelände um den Felsendom und die Al Aksa-Moschee festgenommen. Feiglin will seine Ein-Mann-Revolution weiter durchziehen: „Solange sich nichts ändert, sehe ich mich an keine Koalitionsdisziplin gebunden.“

Feiglin ist einer der Gründer der israelischen „Bewegung Ziviler Ungehorsam“. 1997 wurde er zu sechs Monaten Haft wegen Aufwiegelung zum Aufruhr verurteilt, die Strafe wurde allerdings später in eine gemeinnützige Arbeit umgewandelt. Er gilt als Vertreter einer aggressiven anti-arabischen Politik.



Kategorien:Gesellschaft

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