Die Preise für Lebensmittel in Israel sind um ein Viertel höher als in Europa. Das hat eine Untersuchung ergeben, die vom israelischen Parlament veranlasst wurde. In den vergangenen acht Jahren haben sich Nahrungsmittel in Israel um 16 Prozent verteuert. In den westlichen Industriestaaten gab es im gleichen Zeitraum nur einen Anstieg um 1,8 Prozent. Die Verfasser des Berichts warnen vor einem weiteren drastischen Preisanstieg in Israel. Demnach könnten Lebensmittel um bis zu 200 Prozent teurer werden.

Als Gründe für die neuerlich erwartete Preisexplosion nennen die Experten extreme Wetterbedingungen, die sich negativ auf die Obst- und Gemüseernte auswirken, sowie den Beginn des landwirtschaftlichen Schabbat-Jahres Shmita. Nach sechs Jahren Bebauung wird das Land – in Analogie zum Schabbat als Ruhetag – ein Jahr brach liegen gelassen.

Handelsminister Naftalie Bennett und Finanzminister Yair Lapid arbeiten an einem Gesetz, um den Preisanstieg in den Griff zu bekommen. Sie setzen auf mehr Wettbewerb in der Nahrungsmittel-Industrie, die bislang in der Hand einiger weniger Konzerne und Familien liegt.

Die hohen Preise für Wohnraum und Lebensmittel hatten im Sommer 2011 zu grossen Sozialprotesten geführt. Bis zu einer halben Million Menschen demonstrierten vorwiegend in Tel Aviv gegen die hohen Lebenshaltungskosten und forderten soziale Gerechtigkeit. (ih)

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