Siedler randalieren und greifen Grenzpolizisten an


Die illegal errichteten Häuser in den Aussenposten der Siedlung wurden von der Polizei dem Erdboden gleichgemacht. Foto: Sprecher der Siedlung Yitzhar

Die illegal errichteten Häuser in den Aussenposten der Siedlung wurden von der Polizei dem Erdboden gleichgemacht. Foto: Sprecher der Siedlung Yitzhar

In der jüdischen Siedlung Yitzhar ist es heute früh zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Siedlern und der Grenzpolizei gekommen. Polizeikräftekamen am Dienstag Morgen nachGivatLehava, im Osten von Yitzhar, und begann mit dem Abriss zweier Wohnwagen sowie zwei weiterer teilweise fertig gebauten Wohnhäusern.

Die Ordnungskräfte zerstörtendie angeblich illegal errichteten Bauwerke (Foto). Daraufhin wurden die Polizisten, ihren Angaben nach, von den Bewohnern mit Steinen bewurfen, sechs Ordnungshüter sollen dabei leicht verletzt worden sein wovon zwei ins Krankenhaus mussten. Aufgebrachte Einwohner stürmten anschliessend einen nahegelegenen Armeeposten, der zum Schutz der Siedlung eingerichtet worden war. Dort sollen Sie nach Polizeiangaben erhebliche Schäden angerichtet haben.

Gemäss einem Armeesprecher, wurden auf dem Armeeposten ein Wassertank sowie die Toiletten zerstört, Stromkabel durchtrennt und Zeltplanen zerschnitten. Andere Randalierer gingen dem Bericht zu Folge gegen die Polizeifahrzeuge vor, versuchten sie in Brand zu setzen und warfen Scheiben ein. Betroffen war auch ein Omnibus der Polizei, der weitere Beamte zum Einsatzort brachte.

Verteidigungsminister Moshe Ya’alon bezeichnete die Aktionen der Siedler nach Medienberichten als „Terror“. Die Siedler wiederum sprachen von einem „Racheakt“ des Staates an Unschuldigen, nachdem es in den vergangenen Wochen wiederholt zu Streitigkeiten mit den Sicherheitskräften gekommen war. An mehreren Armeefahrzeugen waren Reifen aufgeschlitzt worden. Täter waren nach Polizeiangaben extremistische Siedler aus der Region.

Die Siedlung Yitzhar wurde 1983 in den von den Palästinensern beanspruchten Gebieten errichtet. Sie liegt südlich von Nablus und gilt als Bastion besonders kompromissloser Siedler. Sie stecken angeblich auch hinter zahlreichen sogenannten „Preisschild-Aktionen“ (price-tag), bei denen muslimische und christliche Einrichtungen beschmiert wurden. Zu der Siedlung gehören Weinberge und Getreidefelder, dort arbeiten ausschliesslich Juden.

Die Siedler von Yitzhar errichten immer wieder Aussenposten, die nach israelischem Gesetz illegal sind. Vier solche Gebäude wurden nun zerstört, ausserdem wurde ein Wohnwagen beschlagnahmt. An den folgenden Gewaltaktionen gegen die Polizei und die Armee waren nach offiziellen Angaben mehrere Hundert Siedler beteiligt.

Ein Zelt der Grenzpolizei in Yitzhar wurde über Nacht beschädigt;  IDF Spokesperson's Office

Ein Zelt der Grenzpolizei in Yitzhar wurde über Nacht beschädigt; IDF Spokesperson’s Office

Zusammenstösse zwischen Yitzhars Bewohner und der Polizei; Foto: Sprecher der Siedlung Yitzhar

Zusammenstösse zwischen Yitzhars Bewohner und der Polizei; Foto: Sprecher der Siedlung Yitzhar

Foto: Sprecher der Siedlung Yitzhar

Foto: Sprecher der Siedlung Yitzhar

Der Sprecher der Yitzhar Community hat mit einer harten Worten und der Verurteilung des Abrisses am Dienstag reagiert.

„Diese Politik der Zerstörung und der kollektiven Bestrafung durch die Behörden gegen Bewohner von Yitzhar ist empörend“, so in der Erklärung. „Es ist unfassbar, dass die israelische Regierung und die Sicherheitskräfte die Häuser unschuldiger Menschen zerstörten und Rache wegen der illegitimen ‚Preisschild‘ Handlungen von Individuen an uns nehmen, so ernst wie diese Taten auch sind. Wir fordern die Sicherheitskräfte und deren Führung auf diese Politik und sofort diese Spirale der Feindseligkeit zu stoppen.“

(JNS, Chaim Stolz)



Kategorien:Gesellschaft

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