Mehrere hundert Palästinenser hatten sich in Betunia, nördlich von Jerusalem, Strassenschlachten mit der Polizei geliefert (Foto). Bei den äusserst gewalttätigen Unruhen am „Nakba“-Tag waren zwei jungen Männern ums Leben gekommen. Im sogenannten Westjordanland und im Ostteil Jerusalems protestierten an jenem Tag mehrere Tausend Palästinenser gegen die „zionistische Besatzungsmacht“. Sie bewarfen die israelischen Sicherheitskräfte mit Steinen. In einer jüdischen Siedlung wurden mehrere Busse stark beschädigt. Die Polizei meldete fünf leicht verletzte Beamte. Die Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein. Dabei wurden zwei Demonstranten verletzt.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte die Gewaltaktionen der Palästinenser: „Der Nakba-Tag dient dazu, die Aufmerksamkeit auf das ‚Unglück‘ der Entstehung Israels zu richten. Sie erziehen ihre Kinder durch endlose Propaganda, in der gesagt wird, Israel müsse verschwinden.“ Der israelische Regierungschef unterstrich, Israel habe darauf eine Antwort: „Wir werden damit fortfahren, unseren Staat zu bauen, auch in unserer wiedervereinigten Hauptstadt.“
Zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kam es zudem auf dem Jerusalemer Tempelberg. Nach den Freitagsgebeten griffen rund ein Dutzend Jugendliche die auf dem Gelände stationierten israelischen Sicherheitskräfte an. Die Polizei nahm sechs maskierte Unruhestifter fest.
Die Überwachungskameras eines Geschäfts hat den Vorfall in Betunia festgehalten, wie ein junger Mannüber eine Strasse läuft und plötzlich stürzt. Jugendliche eilen herbei und tragen ihn davon. Was aber passierte danach mit ihm? Und wie in einem schlechten Film wiederholt sich diese Szene keine Stunde mit einem neuen Darsteller: Wieder stürzt ein Jugendlicher, natürlich an derselben Stelle zu Boden und wird weggetragen. Später lassen die Palästinenser über die Medien verlauten, das es sich bei die jungen Männern um Nadim Nawara und Mohammed Mahmud Salama handle und beide ums Leben kamen.
Später sollen Experten die Eintritts- und Austrittswunden an den Leichen untersucht haben und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Verletzungen durch scharfe Munition verursacht worden, deren Herkunft jedoch unbekannt ist. Die Organisation Amnesty International werfen Israels Armee nun vor, die Jugendlichen angeblich kaltblütig erschossen zu haben. Das Militär und Experten stellten fest, dass die Bilder manipuliert seien. Denn den Vorfall hatten Überwachungskameras in dem Ort Beitunija im Westjordanland aufgenommen, diese speichern über 48 Stunden das Bildmaterial.
Peter Lerner, Sprecher der israelischen Armee, sagte, dass die veröffentlichten Überwachungsbilder „tendenziös zusammengeschnitten“ seien und nicht „die wirkliche Atmosphäre der Gewalt“ zeigten, die an jenem Tag in Beitunija geherrscht habe. Es sei weder zu sehen, wer die Schüsse abgab, noch mit welcher Munition gefeuert wurde. „Die Frage, was die Tode verursacht hat, muss erst noch beantwortet werden.“
Video zu Fall von Nadim Nawarah:
Video zu Fall von Muhammad Salameh:
Hinzu kommt, dass zwei israelische Journalisten, die Unruhen dokumentieren wollten, vom palästinensischen Mob angegriffen wurden. Der Reporter Avi Issacharoff und ein Fotograf, der ihn begleitete, wurden gewaltsam von Palästinensern aufgefordert, den Schauplatz der Kämpfe zu verlassen. Als der Reporter sich weigerte zu gehen, wurde er von maskierten Randalierern attackiert. Erst daraufhin griffen auch palästinensische Sicherheitskräfte ein und brachten Issacharoff und seinen Begleiter in Sicherheit.
Der Sprecher des Aussenministeriums des Staates Israel veröffentlichte hierzu folgende Stellungnahme:
„Der Militär-Generalstaatsanwalt hat die Militärpolizei beauftragt, den Vorfall zu untersuchen, der sich einem Internet-Video zufolge am 15. Mai in Betunia (Ofer) zutrug. Die Ergebnisse der Untersuchung werden dem Generalstaatsanwalt übergeben, der über das weitere Vorgehen entsprechend der Beweislage entscheiden wird.
Während der laufenden Untersuchungen ist es dem Generalstaatsanwalt untersagt, Details oder Informationen zu dem Fall zu veröffentlichen. Der Fall wird mit höchster Ernsthaftigkeit behandelt und im Rahmen der Untersuchung werden alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Wenn wir ein akkurates und vollständiges Bild der Ereignisse bekommen wollen, darf dieser Prozess nicht überstürzt werden.
Der Militär-Generalstaatsanwalt wird die Öffentlichkeit zu gegebener Zeit über die abschliessenden Ergebnisse der Untersuchungen und zukünftig zu ergreifende Massnahmen informieren.“
In seinem Kommentar für „Maariv“ warnt der Journalist Ben Caspit jedoch davor voreilige Schlüsse zu ziehen: Caspit erinnert an den Fall Mohammed al-Dura. Im Jahr 2000 ging das Bild des palästinensischen Jungen aus Gaza um die Welt, der offenbar während eines Schusswechsels von israelischen Soldaten getötet wurde. Ein französisches Kamerateam nahm den Vorfall auf – das Bild des weinenden 12-Jährigen, der neben seinem Vater Schutz sucht, wurde zu einer Ikone der zweiten Intifada.
Eine israelische Untersuchungskommission kam 2013 zu dem Schluss, dass der Junge nicht durch israelische Kugeln starb und möglicherweise sogar noch lebt. Zumindest das ist im Fall von Betuniatragischer Weise ausgeschlossen.
Gewalttätige Ausschreitungen muslimischer Jugendlicher gegen die israelische Polizei gibt es mittlerweile fast an jedem Wochenende. Am Damaskustor zur Jerusalemer Altstadt verbrennen Palästinenserinnen Israel-Flaggen, dabei werden Steine mit Schleudern verschossen, was die Einsatzkräfte in Lebensgefahr bringt. In den meisten westlichen Medien, die über jede Farbschmiererei jüdischer Jugendlicher ausführlich berichten, werden diese Ausschreitungen jedoch verschwiegen und gewalttätigen Palästinenser zu Helden stilisiert.
(JNS, Chaim Stolz)
Kategorien:Nahost


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