Heute feiert Jerusalem „Jom Jeruschalajim“, den 47. Jahrestag der Befreiung und Wiedervereinigung der israelischen Hauptstadt. Tausende Israelis aus dem ganzen Land ziehen singend und lachend durch die Strassen. Jerusalem hat heute rund 800.000 Einwohner und ist damit die bevölkerungsreichste Stadt des jüdischen Staates. Immerhin leben hier zehn Prozent der Einwohner Israels. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat versprochen, Jerusalem als ungeteilte Hauptstadt zu bewahren – inklusive des Tempelbergs.
Das sagte Netanjahu am Dienstag bei einem Besuch am Mercaz Harav-Bibelseminar. Er erinnerte an den Terroranschlag, der dort im Jahr 2008 acht junge Leute das Leben kostete. Netanjahu wiederholte mehrfach, dass Jerusalem die ewige, unteilbare Hauptstadt Israels sei und bleibe.
„Vor genau 47 Jahren wurde Jerusalem wiedervereinigt, das hat so sein sollen und so soll es immer sein,“ sagte Netanjahu und wurde von den Bibelschülern mit Applaus überschüttet.
Beim Sechs-Tage-Krieg 1967 hatten die israelischen Streitkräfte Ost-Jerusalem von den jordanischen Besatzern befreit. Das führte zur Wiedervereinigung von Jerusalem und zur israelischen Souveränität über die Altstadt mit der Klagemauer. Nur auf dem Tempelberg hat bis heute die jordanische Wagf-Behörde das Sagen.
Die Palästinenser fordern einen eigenen Staat im sogenannten Westjordanland und im Gazastreifen mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt. In „Palästina“ sollen keine Juden wohnen dürfen. Doch damit wäre Jerusalem wieder geteilt. Obwohl Netanjahu sagt, er unterstütze eine Zwei-Staaten-Lösung, zeigt er sich unnachgiebig, wenn es um die Teilung Jerusalems geht.
So betont der Regierungschef zum Abschluss seiner Rede: „Jerusalem ist unser Herz, das Herz unserer Nation, und wir werden nie, niemals unser Herz teilen! Nie!“
Die Knesset-Abgeordneten Habayit Hayehudi und Yoni Chetboun haben einen Gesetzesvorschlag eingebracht, der vorsieht, den Jerusalemtag in Israel als offiziellen Feiertag einzuführen. „Nur als Feiertag bekommt der Gedenktag auch den Stellenwert, der ihm gebührt,“ meinte Chetboun. Zudem zeigte er sich optimistisch, dass der Jerusalemtag schon im kommenden Jahr ein Feiertag sein könnte.
Auch in diesem Jahr kam es am Jerusalemtag wieder zu Ausschreitungen und Auseinandersetzungen. Maskierte Jugendliche bewarfen Sicherheitskräfte auf dem Tempelberg mit Steinen. Die Polizei brachte die Lage unter Kontrolle. Kurze Zeit später begann eine weitere Gruppe Jugendlicher, Steine und Feuerwerkskörper auf die Sicherheitskräfte zu werfen. Dabei wurde ein Polizist verletzt. (ih)
Kategorien:Gesellschaft

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