Seit dem einseitigen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen im Jahre 2005 ist es zwischen Israel und der Hamas nun zum dritten Mal zu einem massiven Waffengang gekommen. Nach einer Phase der relativen Ruhe seit dem Waffenstillstandsabkommen vom November 2012 eskalierte die Gewalt nach der Entführung und Ermordung dreier israelischer Jugendlicher sowie der Folterung und Verbrennung eines jungen Palästinensers erneut. Seit Tagen bombardieren die israelischen Streitkräfte Ziele im Gazastreifen, und die Hamas schiesst Raketen bis nach Tel Aviv und Jerusalem.
Seit die radikalislamische Hamas nach den Parlamentswahlen 2006 die Macht übernommen hat, ist der übervölkerte Gazastreifen von Israel hermetisch abgeriegelt und die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung stark eingeschränkt. Die Hamas-Regierung hat darum für den Gazastreifen einen Postdienst eingerichtet und gibt seit 2009 eigene lokale Marken heraus.
Briefmarken sind für das Regime ein hervorragendes Propaganda-Instrument und dienen dem Unabhängigkeitskampf. Bedingt durch die Isolation werden die Marken von einheimischen Künstlern konzipiert, in Gaza gedruckt und von einer Agentur vertrieben. So hat die Gaza-Post im vergangenen Jahr mit zweijähriger Verspätung zum dritten Jahrestag des ersten Waffenganges vier Briefmarken und einen Sonderblock herausgegeben. Die Werte sind gemäss dem Gaza-Jericho-Abkommen mit Palestinian Authority bezeichnet. Die Schlacht von al-Furqan tobte vom 27. Dezember 2008 bis zum 17. Januar 2009. Die Abbildung zeigt den Sonderblock mit der gespenstischen Silhouette von Gaza-Stadt, im nächtlichen Leuchtgranatenhagel hell erleuchtet. Minarette und Türme sind symbolhaft geknickt. (nzz)
Kategorien:Nahost

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