Auf zahlreichen propalästinensischen Demonstrationen ist es zu offenen Antisemitismus gekommen. Ein Iman (Prediger) hat in der Deutschen Hauptstadt Berlin öffentlich den Tod der „zionistischen Juden“ gefordert.
Die An-Nur-Moschee in Berlin-Neukölln hatte sich anlässlich des letzten Freitagsgebets einen ganz besonderen Gastprediger geladen. Der Imam Scheich Abu Bilal Ismail (Bild) ist bekannt als ein Primitivprediger mit schlichtem Weltbild. Seinem Ruf blieb er in seiner Predigt am vergangenen Freitag treu und forderte: „Oh Gott, vernichte die zionistischen Juden. Sie sind keine Herausforderung für dich. Zähle sie und töte sie bis zum letzten. Lasse keinen übrig“, wandte er sich in glänzendem Hocharabisch an die versammelten Gläubigen.
Abu Bilals Worte kreisen um den Gaza-Konflikt. „Die zionistischen Juden“ bezeichnet er als „Kindermörder, die Frauen zu Witwen machen“ und als diejenigen, „die Gaza mit allem angreifen, was sie haben.“ Gott möge „die Erde unter ihren Füssen zum Beben bringen“. Auf der ganzen Welt verhielten sie sich tyrannisch und verbreiteten Korruption.
Ausschnitte der Predigt sind in englischer Übersetzung vom Mediendienst Memri-TV auf YouTube zu sehen. Das Material stammt vom vergangenen Freitag. Bereits am 7. Juni hatte Abu Bilal in der Moschee Islamunterricht gegeben. Sein Auftritt wurde im Internet beworben.
Die An-Nur-Moschee im südlichen Neukölln wird überwiegend von arabischstämmigen Gläubigen besucht. Grundsätzlich sei die Moschee moderater geworden, heisst es. Allerdings nicht beim Thema Israel und so hat die Gemeinde nach Angaben von Experten seit dem Syrienkrieg und der neuesten Gaza-Offensive erheblich an Zulauf gewonnen.
Der Auftritt Abu Bilals ist wenig überraschend. In der An-Nur-Moschee treten häufiger radikale Gastprediger vor die Gemeinde. Mehrfach war bereits der saudische Islam-Gelehrte Muhammad al-Arifi zu Gast in den Räumen. Al-Arifi darf auf Grund seiner radikalen Ansichten nicht mehr in die Schweiz einreisen. Auch der deutsche Konvertit Pierre Vogel hat sich in der An-Nur-Moschee bereits häufiger an die Gläubigen gewandt.
Vor dem Hintergrund des Terrors von palästinensischen Terroristen im Nahen Osten wird der in ganz Europa transportierte Judenhass zunehmend zum Problem. Bisher hatten sich antizionistische Übergriffe vor allem auf verbale Beleidigungen beschränkt, in den letzten Tagen hat sich das Blatt jedoch gewendet. Am Samstag hatten in Berlin Demonstranten einer pro-palästinensischen Demonstration ein jüdisches Ehepaar angegriffen, auch aus Essen und Göttingen wurden Gewalttaten gemeldet.
Offene Anfeindungen gegen Israelis während Demonstrationen häufen sich, erste Strafanzeigen sind bereits gestellt worden. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Seitens der Polizei war dazu am Sonntag keine Stellungnahme erhältlich. Auch von der Al-Nur-Moschee war am Sonntag keine Stellungnahme zu erhalten. Die Hetze im Netz ist kein Einzelfall: Ebenfalls in einem jetzt auf Memri-TV veröffentlichten Video beschimpft ein Jordanier namens Nikolas Khoury, der sich Comedian und Rapper nennt, die „Söhne Zions“ als „Mörder, Extremisten, Hunde“.
Dem deutschen Verfassungsschutz ist seit Längerem bekannt, dass Muslime auch in Berliner Moscheen von sogenannten Hasspredigern massiv beeinflusst und radikalisiert werden. Dort finde sich der Nährboden, der zur Radikalisierung besonders junger Moslems führe, so Experten. Im jüngst veröffentlichten Verfassungsschutzbericht wird ausdrücklich vor diesen Aktivitäten gewarnt und der direkte Zusammenhang mit der rasch steigenden Zahl deutscher Dschihadisten gewarnt, die sich im Nahen Osten ausbilden lassen, sich dort an Kämpfen beteiligen, um später in der Bundesrepublik erneut Nachwuchs zu rekrutieren. Sicherheitsexperten gehen inzwischen von mehreren Hundert Gotteskriegern aus Deutschland aus.
Kategorien:News
Fünf seltene Sandkatzen-Babys in israelischem Safari-Zoo geboren
Israelis protestieren gegen die Invasion der Ukraine in Tel Aviv
Jüdischer pro-russischer Separatistenkommandeur: Wir werden den Tag des Sieges in Kiew feiern
Ukraine: Angriffsbefehl des Kremls – Israel startet Luftbrücke
Hinterlasse einen Kommentar