Die Hamas ist wie der Islamische Staat, tötet eigene Bevölkerung


Foto: Hamas-Sprecher Sami Abu Zuhri (rechts) bei einer Kundgebung vor Anhängern im Gazastreifen

Foto: Hamas-Sprecher Sami Abu Zuhri (rechts) bei einer Kundgebung vor Anhängern im Gazastreifen

„Die Hamas ist wie der Islamische Staat, und der Islamische Staat ist wie die Hamas. Es sind Äste des gleichen Baumes.“ Das hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor Journalisten erklärt. Auch die Hamas schrecke nicht davor zurück, Tausende Menschen zu töten, Kinder und Jugendliche per Kopfschuss zu exekutieren und ihre eigenen Leute aus dem sechsten Stock zu stürzen. Die Terror-Organisationen Hamas, Islamischer Staat, Hisbollah, Al-Kaida und Islamischer Dschihad seien die Feinde aller zivilisierten Nationen, unterstrich der Premierminister.

Die brutale Hinrichtung des amerikanischen Journalisten James Foley habe die Barbarei und Wildheit dieser Leute deutlich gemacht, so Netanjahu.

Der Regierungschef unterstrich, Israel werde nicht aufhören, gegen die Hamas zu kämpfen, bis die Sicherheit wiederhergestellt sei und die Leute im Süden des Landes ruhig leben könnten. Die Hamas irre, wenn sie glaube, Israel in einem Abnutzungskrieg müde machen zu können. „Wir werden die Hamas zu Pulver zermahlen, zusammen mit deren Infrastruktur, Terroristen und Kommandeuren.“

Während Netanjahu versucht, Optimismus zu verbreiten, kommen von der Südgrenze besorgniserregende Meldungen. Ägypter und Beduinen berichten, der Schmuggel durch Tunnel zwischen Ägypten und Gaza habe stark zugenommen. Der Bedarf der Terroristen an Waffen und Munition sei enorm. Das ägyptische Militär hatte erklärt, es habe 1370 Tunnel zerstört. Doch dies waren bei weitem nicht alle: Ein Beduine berichte der Nachrichtenagenur Reuters, derzeit seien rund 500 kleine Tunnel in Betrieb. Durch sie gelangten weiterhin Waffen und Munition nach Gaza, wenn auch nicht in dem Umfang wie noch vor zwei Jahren.

Sorgen macht den Verantwortlichen in Israel auch die Ankündigung der Hamas, den Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv erneut unter Beschuss zu nehmen. Bislang ist dies ausgeblieben, doch die Terroristen benötigen nach den jüngsten israelischen Schlägen dringend ein Erfolgserlebnis. Nach den letzten Raketenangriffen auf den Flughafen hatten zahlreiche internationale Fluggesellschaften Israel tagelang nicht mehr angeflogen. Die Hamas hatte dies als grossen Sieg gefeiert.

Benjamin Netanjahu, der bei der Pressekonferenz ungewohnt erschöpft, nervös und fahrig wirkte, hat noch weitere schlaflose Nächte vor sich. Unterdessen bereitet sich Israel auf eine weitere Eskalation der Lage vor. Das Kabinett genehmigte am Donnerstag die Einberufung von weiteren 10.000 Reservisten.

Der Verteidigungsminister unterstrich, die drei  getöteten Terroristen-Führer seien an schweren Terrorangriffen auf israelische Zivilisten und Soldaten beteiligt gewesen. Dass es gelungen sei, sie auszuschalten, sei ein grosser Erfolg für die Armee und den Geheimdienst. Die arbeiteten rund um die Uhr für die Sicherheit der israelischen Bevölkerung. Die Armee rechnet nun mit Vergeltungsmassnahmen.

Für die Hamas erklärte Ismael Haniyya, der Tod der drei Anführer sei schmerzhaft, aber die Hamas habe in ihrer Geschichte schon mehrfach bewiesen, dass sie gestärkt aus dem Tod ihrer Führer hervorgehe: „Unser Volk und unsere tapferen Kommandeure haben sich zum Ziel gesetzt, die Blockade von Gaza aufzuheben sowie Jerusalem und Palästina von den Neonazi-Besatzern zu befreien, die nur Häuser zerstören, Frauen und Kinder umbringen.“

Erschiessung auf offener Strasse: Maskierte Kämpfer in Gaza-Stadt. (22. August 2014) Bild: Reuters

Erschiessung auf offener Strasse: Maskierte Kämpfer in Gaza-Stadt. (22. August 2014) Bild: Reuters

Die Terroristen gehen nicht nur aggressiv gegen Israel vor, sie verbreiten auch im Gazastreifen Angst und Schrecken. Die Hamas hat im Gazastreifen am Donnerstag und Freitag mindestens 21 Palästinenser hingerichtete. Die Männer sollen mit Israel zusammengearbeitet haben.

Wie Zeugen und Hamas-nahe Medien berichteten, erschossen Maskierte nahe der Stadt Gaza sieben mutmassliche Spitzel, als Gläubige in einer Moschee gerade das Mittagsgebet beendet hatten. Damit steigt die Zahl der an diesem Tag in dem Küstengebiet getöteten Informanten Israels auf 18.

Ein Zeuge sagte, die Schützen hätten die sieben Männer zunächst in einer Seitenstrasse aufgereiht. Dann hätten sie das Feuer auf sie eröffnet. Erst wenige Stunden vorher hatte die radikalislamische Palästinenserorganisation bekanntgegeben, dass sie elf mutmasslich für Israel tätige Informationen getötet habe. Ein Gericht habe sie zuvor verurteilt, meldet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“.

Laut dem Bericht stehen die Hinrichtungen möglicherweise im Zusammenhang mit der Tötung dreier Hamas -Kommandeure durch die israelische Armee am Mittwoch. Offenbar geht die Hamas davon aus, dass die Männer Informationen zum Aufenthaltsort über die ranghohen Kommandeure an Israel weitergegeben haben.

Auf Zusammenarbeit mit Israel steht in den palästinensischen Gebieten die Todesstrafe. Bevor diese jedoch vollzogen wird, muss sie vom Präsidenten bestätigt werden. Die Hamas erkennt die Legitimität des amtierenden Präsidenten Mahmud Abbas allerdings nicht mehr an, da dessen Amtszeit Anfang 2009 endete und es bislang keine Neuwahlen gab.

(JNS und Agenturen)



Kategorien:Nahost

Schlagwörter:, ,

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..