
Ausserhalb von Gush Etzion haben Siedler zur Erinnerung an die drei ermordeten Bibelschüler einen neuen Außenposten errichtet
Israel hat rund 400 Hektar Land in der Nähe der Siedlung Gush Etzion zu Staatsland erklärt. Damit wurde der Weg geebnet, um dort eine neue Siedlung zu bauen. Der Schritt löste weltweit einen Sturm der Entrüstung aus. Die Palästinensische Autonomiebehörde behauptete, das Gelände gehöre zu den palästinensischen Städten Bethlehem und Hebron. Der Schritt Israels führe zu neuer Instabilität in der Region. Ein Sprecher der Region Gush Etzion begrüsste dagegen das Vorhaben.
Davidi Perl, Landrat des Kreises Gush Etzion, sprach von der Möglichkeit, eine neue Stadt im biblischen Kernland zu bauen. Darauf drängen die Siedler in Gush Etzion bereits seit 1998. Es gab bereits Pläne für den Bau von 6000 Wohnungen, die nach diplomatischen Protesten zurückgestellt wurden. Weitere Anläufe zum Ausbau der Siedlung wurden immer wieder gestoppt.
In der Region, die nun zum Staatsland erklärt wurde, waren im Juni die drei Jugendlichen Naftali Fraenkel, Gil-Ad Shaer und Eyal Yifrah entführt und umgebracht worden. „Unsere Antwort ist die Stärkung der Siedlerbewegung, die Stärkung unserer Souveränität über Judäa und Samaria und zu bauen, und zwar innerhalb und ausserhalb der bestehenden Siedlungsblöcke“, erläuterte Davidi Perl.
Die Siedler hoffen, dass auf dem Gelände unweit von Jerusalem einige tausend neue Häuser errichtet werden. „Auf diese Weise beweisen wir unseren Feinden, die uns hier entwurzeln wollen, dass sie unsere Verbindung zu diesem Land nur gestärkt haben“, so Perl.
Proteste gegen das Vorhaben gab es nicht nur von den Palästinensern und linksgerichteten Menschenrechtsorganisationen. Auch die USA kritisierten die Baupläne scharf: Sie seien „kontraproduktiv für eine Zwei-Staaten-Lösung“, hiess es im Aussenministerium in Washington. Die Amerikaner forderten die Regierung in Jerusalem auf, das Vorhaben zu stoppen. (ih)
Kategorien:Politik
Israelis mit Wahlkampf Müdigkeit
Putin will Jewish Agency in Russland verbieten
Oberrabbiner Polens: In der Ukraine geht es um Vernichtung!
Israels Botschaft nimmt in Kiew ihre Arbeit wieder auf
Hinterlasse einen Kommentar