Nicht alle Familien trauen sich nach Nahal Oz zurück


Neue Wohnungen in Nahal Oz, die für neue Familien errichtet wurden und nun leer bleiben.

Neue Wohnungen in Nahal Oz, die für neue Familien errichtet wurden und nun leer bleiben.

Die Familien, die während des Gaza-Krieges ihre Kibbuzim und Moschawim um den Gazastreifen verlassen haben, kehren langsam wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurück. Etliche Familien werden heute wieder in den Kibbuz Nahal Oz zurückkehren, zwei Wochen nachdem der vierjährige Daniel Tragermann von einer Granate tödlich getroffen wurde. „Wir sind nicht mehr die selben Menschen“, sagte Revital, die sich gestern von ihren Gastgebern in Kibbuz Urim (nördlicher Negev) verabschiedete. Sie, wie auch viele andere Familien haben von den Kibbuz Ältesten einen traurigen Abschiedssatz gehört: „Ihr habt die schlimmste Zeit in der ganzen Siedlungsgeschichte des westlichen Negevs durchgemacht“. Kibbuz Nahal Oz wurde im Juli 1951 gegründet und liegt nur 1000 Meter von der Gaza-Grenze entfernt. Mehr als alle anderen Ortschaften symbolisierte Nahal Oz den heftigen Raketenbeschuss während der Operation Starker Felsen. Rund um die Uhr wurde der Kibbuz mehr als alle anderen mit Granaten und Raketen aus dem Gazastreifen beschossen. Bis auf weniger Väter, sind alle während des Kriegs in den Norden geflohen.

Auf einer Seite wollen nun etliche Familien in ihre Kibbuzim zurück, aber viele Familien, besonders mit Kleinkindern haben endgültig beschlossen den Süden um Gaza ein für alle Male zu verlassen. Es ist unmöglich dort Kinder grosszuziehen. Solange Israel die Hamas nicht vernichtet oder ein Friedensabkommen unterschrieben hat, wollen diese Familien nichts mehr vom Süden hören. Der 79-Jährige Mitbegründer des Kibbuz Nahal Oz, Jankale Cohen ist der Meinung, dass eine Massenauswanderung aus seinem Kibbuz gestoppt werden muss. Aber dafür muss die Regierung laut Cohen die gesamte Region finanziell fördern. „Wir haben die schrecklichste Zeit in der Geschichte von Nahal Oz durchgemacht und überlebt“, sagte Cohen. „Aber nun müssen wir alle Kräfte sammeln und weitermachen. Wir müssen den Glauben in dieses Gebiet wieder zurückgewinnen, denn der ist im Krieg verloren gegangen. In guten Zeiten haben dort über hundert Familien gelebt, etwa 400 Menschen. Aber seitdem die Hamas im Jahr 2006 die Macht im Gazastreifen übernahm, wurde der Süden allmählich zur Hölle für die israelischen Familien in dieser Region.

Aus Erfahrung wissen wir, das Versprechen leicht gemacht, aber nur selten umgesetzt werden.“ Wenn es zu keinem politischen Durchbruch mit den Palästinensern kommen wird, ist jedem klar, dass die nächste Kriegsrunde in naher Zeit wieder ausbrechen wird. (Aviel Schneider, ih)



Kategorien:Gesellschaft

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