Palästinenser Protest gegen Euro 2020 in Israel


Palästinenische Fussballklubs stören sich an der Bewerbung von Israel um die Austragung von Spielen der Euro 2020.

Palästinenische Fussballklubs stören sich an der Bewerbung von Israel um die Austragung von Spielen der Euro 2020.

Die Euro 2020 wird in ganz Europa ausgetragen. Um mehrere Spiele bewirbt sich auch Jerusalem. Palästinensische Sportvertreter legten bei der Uefa Protest dagegen ein.

Im Jahr 2020 werden die Fussball-Europameisterschaften 60 Jahre alt. Zu diesem Jubiläum hat die Uefa 2012 einen Sondermodus für das Turnier beschlossen. Insgesamt 13 Städte über ganz Europa verteilt werden die Euro 2020 austragen. 19 Verbände haben offizielle Bewerbungen für die Austragung von Gruppen- und K.-o.-Spielen eingereicht. Am Freitag, 19. September, wird die Uefa die 13 Austragungsorte bekanntgeben.

Eine der Bewerberstädte ist Jerusalem, und das könnte für die Uefa zum Politikum werden. Eine Gruppe palästinensischer Fussballklubs und NGOs haben ein Schreiben an den europäischen Fussballverband geschickt mit der Aufforderung, die israelische Bewerbung für das Turnier 2020 nicht zu berücksichtigen. In dem Brief erinnern die Palästinenser Uefa-Präsident Michel Platini an dessen eigene Aussage, dass er Israel ermahnt hatte, den palästinensischen Sport sich entwickeln zu lassen oder dass das Land mit Konsequenzen rechnen müsse.

Die «Huffington Post» zitiert weiter aus dem Schreiben: «Es käme einer Belohnung des allgemein kritisierten Verhaltens von Israel im Gaza-Krieg gleich, wenn Jerusalem Austragungsort der Euro 2020 wird.» Sollte ein internationaler Sportevent nach Israel vergeben werden, nur Wochen nach blutigen Massakern in Palästina, wäre das, als würde man künftigen Kriegsverbrechen grünes Licht geben. «Die Uefa muss zu ihrem Bekenntnis zu den Menschenrechten stehen und Israel die Rote Karte zeigen.»

Die weiteren Bewerber um die Austragung von EM-Spielen verteilen sich über ganz Europa. Allein die britischen Inseln sind mit London (Wembley), Dublin, Glasgow und Cardiff vertreten, Deutschland schickt die Münchner Allianz-Arena, Italien das Römer Olympiastadion (Notte Magiche) oder Russland die St. Petersburger Gazprom-Arena ins Rennen. Dreizehn weitere Verbände hatten zunächst eine Bewerbung geplant, diese dann aber wieder zurückgezogen, so auch die Schweiz mit dem Basler St.-Jakob-Park. Alternativen zu Israel stehen der Uefa also genügend zur Verfügung und angesichts der Diskussionen, die die Fifa wegen der WM-Vergaben nach Russland und Katar über sich ergehen lassen muss, wird sich Michel Platini wohl ungern in die Nesseln setzen.

(JNS und Agenturen)



Kategorien:Sport

Schlagwörter:, , ,

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..