
Bild: Tania Susskind, JNF-KKL
Wenn am kommenden Donnerstag mit dem jüdischen Neujahrsfest das Jahr 5775 beginnt, wird auch für die israelische Umwelt ein Schabbatjahr eingeläutet – die Schmittah. In Analogie zum Schabbat als Ruhetag soll auch für die Umwelt das siebte Jahr ein Ruhejahr sein.
In der Landwirtschaft darf kein Land bewirtschaftet werden und jede Frucht, die auf nicht-bewirtschaftetem Land wächst, kommt der Öffentlichkeit zugute. Man geht davon aus, dass etwa 5.000 Israelis die Schmittah befolgen. Der israelische Staat hat dafür extra circa € 22,5 Millionen an Unterstützung bereitgestellt.
Auch auf die grösste und älteste israelische Umweltorganisation, den Jüdischen Nationalfons JNF-KKL, hat die Schmittah einen bedeutenden Einfluss – so dürfen beispielsweise Bäume nur noch in Ausnahmefällen gepflanzt und kein Boden mehr für Pflanzaktionen vorbereitet werden. Das bedeutet aber nicht, dass Bäume und Pflanzen überhaupt nicht mehr angefasst werden. Wenn etwa wie im letzten Jahr ein heftiger Schneefall viele Bäume beschädigt, dürfen sie beschnitten werden. Es darf alles getan werden, um den Baum zu erhalten.
Was passiert mit den 8.000 Hektar Obstplantagen des JNF-KKL – Oliven, Granatäpfel, Trauben und Feigen? Wenn die Frucht schon vor Beginn von Rosh Ha-Shana gewachsen ist und erst im Jahr Schabbatjahr reif wird, darf sie ganz normal gepflückt und verkauft werden. Werden Erzeugnisse während des Schabbatjahres gepflückt, stehen sie generell der Öffentlichkeit zur Verfügung. Um nun aber kein Chaos auf den Feldern zu verursachen, wird das Land dem Oberrabbinat unterstellt. Ein speziell Entsandter erntet die Früchte und veräussert sie. Die Einnahmen werden für einen guten Zweck bereitgestellt.
Diese Tradition entstammt direkt der Thora. Das erste Mal wurde die Schmittah im ersten Jahr nach der Zerstörung des Zweiten Tempels begangen – 3829 im jüdischen Kalender und im Jahr 68 nach christlicher Zeitrechnung. In diesem Sinne hat die Schmittah eine eher spirituelle Bedeutung: die Rückbesinnung auf die inneren Werte und Tugenden und ein Verzicht auf das Streben nach materiellen Dingen.
(Botschaft des Staates Israel/Environment/JNS)
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Kategorien:Gesellschaft
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