Unruhen auf dem Tempelberg


.Von heute Abend an wird in Israel das Neujahrsfest Rosh Hashana gefeiert. Doch vor dem Beginn des neuen Jahres 5775 gab es in Jerusalem noch einmal heftige Auseinandersetzungen auf dem Tempelberg. Unmittelbar nachdem der Komplex heute früh für Besucher geöffnet wurde, warfen maskierte arabische Jugendliche Feuerwerkskörper, Steine und Felsbrocken auf israelische Polizeieinheiten, die für die Sicherheit auf dem Gelände sorgen sollten.

Die Grenzpolizei ging gegen die Randalierer vor, die sich in die Al Aksa-Moschee zurückzogen und von dort aus weitere Felsbrocken auf die Ordnungshüter schleuderten. Den Polizisten gelang es schliesslich, Barrikaden zu überwinden, die von den Jugendlichen aufgebaut worden waren. Sie schlossen die Türen der Moschee, in der sich die Gewalttäter verschanzt hatten.

Mehrere Polizeibeamte wurden bei dem Einsatz verletzt und mussten vor Ort von Sanitätern behandelt werden.

Auch Wohnungsbauminister Uri Ariel (Jewish Home) besuchte den Tempelberg am heutigen Mittwoch vor dem Beginn des jüdischen Neujahr (Rosch Haschana) – dort traf auch er die arabischen Gewalttäter.

Auf dem Tempelberg, der an die Westmauer („Klagemauer“) angrenzt, befinden sich die Al Aksa-Moschee und der ebenfalls muslimische Felsendom. Das Gelände steht unter der Oberhoheit der jordanischen Waqf-Stiftung. Die lässt Nicht-Muslime nur stundenweise auf das Areal. Nicht-Muslimen ist es verboten, auf dem Tempelberg zu beten. In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit jungen arabischen Randalierern, die Nicht-Muslime und israelische Polizisten angriffen.

Die israelische Polizei hat angekündigt, während des Neujahresfestes und der folgenden hohen Feiertage (Jom Kippur, Sukkot) verstärkt auf den Strassen präsent zu sein. Zwar gebe es keine konkreten Attentatsdrohungen, man sei aber auf alle denkbaren Szenarien vorbereitet, hiess es in der Einsatzzentrale. Nach dem Gazakrieg und dem Tod der beiden Entführer der drei jüdischen Bibelschüler sind viele Muslime aufgebracht. Die Polizei wird deshalb Synagogen und jüdische Friedhöfe im Auge behalten und auch an den wichtigsten Ausflugszielen mit Streifen unterwegs sein.

Besonders geschützt werden die Städte und Gemeinde im Süden, entlang der Gazagrenze. Neben der Armee werden dort 1300 Polizisten für den Schutz der Bevölkerung sorgen.



Kategorien:Gesellschaft, Sicherheit

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