Ebola ist zu einer massiven Bedrohung für die weltweite Sicherheit geworden. Im Kampf gegen das gefährliche Virus hat Israel in den vergangenen Monaten eine zunehmend wichtigere Rolle übernommen. Dies betrifft die Lieferung von Material und Medikamenten. Allerdings wird die Armee ihr mobiles Feldlazarett samt Personal nicht ins Krisengebiet schicken. Das Ansteckungsrisiko sei zu hoch, erklärte das Verteidigungsministerium.
Das Feldlazarett war von den USA und den Vereinten Nationen angefordert worden. Nach einer ausgiebigen Bewertung des Einsatzes kamen die Experten jedoch zu dem Ergebnis, dass es nicht möglich sei, Ärzte und Pflegepersonal ausreichend vor einer Ansteckung zu schützen.
Insgesamt wurden weltweit mehr als 6000 Ebola-Fälle registriert. Über 3.000 Menschen sind bisher in Guinea, Sierra Leone und Liberia seit Beginn des Jahres gestorben. Experten gehen allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus. Viele Ebola-Fälle bleiben aus Angst vor einer Zwangsquarantäne verborgen.
In Israel wurden in den vergangenen Monaten zwei Menschen unter Quarantäne gestellt, weil befürchtet wurde, dass sie sich mit Ebola angesteckt hatten. In beiden Fällen waren die betroffenen Personen zuvor in Afrika gewesen. Die beiden Vorfälle erwiesen sich letztlich als Fehlalarme.
Sierra Leone hat dringend Medikamente zur Behandlung der Ebola-Symptome angefordert. Israel will dieser Bitte nachkommen und Arznei nach Westafrika schicken. Bislang gibt es kein Heilmittel für Ebola. Das amerikanische Pharmaunternehmen Mapp Biopharmaceutical hat ein experimentelles Heilmittel mit dem Namen ZMapp entwickelt. Das Problem ist allerdings, dass nicht genügend Dosen zur Verfügung stehen und das Unternehmen mehrere Monate braucht, um Nachschub zu produzieren.
Das israelische biopharmazeutische Unternehmen Protalix versichert, dass es helfen kann. „Wir haben momentan freie Kapazitäten in unserer Produktion. Wir würden uns glücklich schätzen, ZMapp zu produzieren und damit der Gesellschaft zu helfen. Wir könnten das Ebola-Medikament in grossen Mengen in einem relativ kurzen Zeitraum herstellen,“ erläuterte ein Firmenvertreter in den israelischen Fernsehnachrichten.
Eine in Israel entwickelte App für Smartphones hat mittlerweile einen grossen Einfluss auf die Eindämmung von Ebola. Die App, die für iOS und Android-Geräte verfügbar ist, heisst „About Ebola“. Sie wurde schon mehrere Tausend Mal von dem medizinischen Personal und den Bewohnern der betroffenen Regionen herunter geladen. Die App soll helfen, auf die Gefahr des Virus aufmerksam zu machen und eine Art Schnell-Diagnose zu stellen, ob jemand die typischen Symptome von Ebola hat. Die Anwendung ist in mehreren Sprachen erhältlich.
Als der UN-Sicherheitsrat vor zwei Wochen erstmals zusammen kam, um über Ebola zu sprechen, betonte der israelische Botschafter Ron Prosor: „Israel ist stolz darauf, bei den weltweiten Bemühungen, Ebola zu besiegen, seinen Teil beizutragen.“ (ih)
Kategorien:Wissenschaft
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